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Förderverein: Mangelndes Engagement der Mitglieder macht Auflösung unumgänglich

Dunningen. Am Freitagabend endete eine Erfolgsgeschichte. Es ging nicht mehr – kein Interesse, keine Bewerber für die Vorstandsposten – der Förderverein zur Unterstützung des Handball- und Jugendsports im TSV Dunningen löste sich auf.

Das war das Ende des 2011 gegründeten Fördervereins. Eine solche Auflösung ist mit vielen Formalitäten verbunden, damit alles seine Richtigkeit hat. Er habe in den vergangenen Monaten viel im Vereinsrecht gelernt, räumte denn auch der Vorsitzende Christoph Edler ein.

Es war das offensichtliche Desinteresse der Mitglieder, sich im Vorstand des Fördervereins zu engagieren. Wichtige Ämter, wie zwei Plätze im sogenannten Vergabeausschuss, der über die Verwendung der eingeworbenen Gelder entscheidet, konnten nicht besetzt werden. Edler rief schließlich eine außerordentliche Mitgliederversammlung ein, um den Verein zu liquidieren.

Zu dieser Hauptversammlung war allerdings buchstäblich auch nur eine Handvoll Mitglieder gekommen, deren Bereitschaft, den Verein am Leben zu erhalten, ebenfalls gegen null tendierte.

Indes, die Ursachen liegen tiefer. Der Vorstand des TSV hatte ein langjähriges Mitglied ausgeschlossen (wir berichteten). Mehrere Termine, um im Gespräch eine Einigung herbeizuführen und eine Lösung zu finden, platzten. Die Sache landete sogar vor Gericht. Dennoch, der Beschluss des Vorstands hatte Bestand.

Nicht nur Kassierer Günter Treichel fand die Maßnahme unverhältnismäßig, wie er in der Hauptversammlung im März 2017 sagte. Der Ausgeschlossene war Ehrenmitglied und mehrere Jahrzehnte im TSV. Das hinterließ Spuren. Treichel stellte sich für das Amt des Kassierers nicht mehr zur Verfügung.

Jetzt steht der Förderverein vor dem endgültigen Aus. Dabei war dessen Arbeit recht erfolgreich. Er warb Sponsoren, veranstaltete beispielsweise einen sogenannten Sponsorentag im Januar 2015, um den Geldgebern zu zeigen, was mit ihrem Geld geschieht. Es gab ein Mutter-Kind-Turnier, Teambildungsmaßnahmen, wie Ausflüge, wurden unterstützt, ebenso junge Trainer und Schiedsrichter. Jetzt ist alles vorbei. Am Freitag wurde der Förderverein zu Grabe getragen.

Das Vermögen des Vereins, immerhin rund 12 000 Euro, geht an den Hauptverein TSV, der das Geld zweckgebunden verwenden wird. Die Verträge mit den Sponsoren, die der Förderverein abgeschlossen hat, werden gekündigt. Der Hauptverein will sich nun selbst darum kümmern.

Das Ganze sei ein Trauerspiel, so Treichel in der Versammlung.

Schließlich beschlossen die anwesenden Mitglieder einstimmig die Auflösung des Fördervereins zur Unterstützung des Handball- und Jugendsports im TSV. Zu bestimmen waren an diesem Abend aber noch zwei Liquidatoren, die das Finanzielle abwickeln werden. Schließlich fanden sich drei: Der Vorsitzende des Fördervereins, Christoph Edler, der kommissarische Kassierer, Günter Treichel, und der Abteilungsleiter Handball, Simon King.

Laut Satzungsrecht wird der Verein nach einem Jahr endgültig in den Unterlagen des Amtsgerichts erlöschen.