Franz Debatin erläutert die Flächenkäufe des Nabu Hambrücken. Foto: R. Fischinger Foto: Schwarzwälder Bote

Nabu: Interessierte aus Dunningen besuchen Saalbachniederungen und das Naturschutzgebiet Waghäusel

Mehr als 44 Interessierte nahmen die Gelegenheit wahr, beim Jahresausflug des Nabu Dunningen die Saalbachniederungen und das Naturschutzgebiet Waghäusel zu besichtigen.

Dunningen. Der Vorsitzende des Nabu Hambrücken Franz Debatin führte die Gruppe zunächst in die Saalbachniederungen, das mit über 300 Hektar extensiv genutztem Wiesengelände zu den größten zusammenhängenden Wiesengebieten in ganz Deutschland zählt. Er informierte über die wechselvolle Entstehungsgeschichte, welche von den ehemaligen Wässerwiesen, über eine ackerbauliche Nutzung bis hin zur heutigen extensiven Wiesenbewirtschaftung führte.

Bereits zu Beginn konnten Salbei-Wiesen und ein singendes Grauammer-Männchen aus nächster Nähe bestaunt werden. Der Nabu Hambrücken hat im Laufe der Jahre 65 Hektar Fläche erworben, und 2009 wurde auf elf Hektar Nabu-Fläche eine wechselfeuchte Überflutungszone geschaffen, welche für viele Brut- und Zugvögel ein wichtiger Futter- und Rastplatz darstellt. Auf dem Weg dorthin konnten einfliegende Weißstörche und in den Flachwasserzonen und auf den Inseln Kibitz, Flußregenpfeiffer, verschiedene Gänsearten und vieles mehr beobachtet werden. In der Zugzeit machen viele Limikolenarten wie Kampf-, Bruch- oder Waldwasserläufer Rast und zwischenzeitlich übernachten auch Kraniche in der Flachwasserzone. Orchideen wie die Pyramiden-Hundswurz, Insekten und Amphibien fühlen sich dort ebenfalls heimisch, und auf dem Rückweg konnte ein Springfrosch bestaunt werden.

Nach der dreistündigen Führung und dem Mittagessen ging die Fahrt ins nahegelegene NSG Waghäusel, das seit Jahrzehnten ein Anziehungspunkt für Ornithologen ist. In den Teichen einer ehemaligen Zuckerfabrik hat sich eine einzigartige Naturlandschaft gebildet. Zahlreiche Vogelarten konnten beobachtet werden. Hierbei sind die Schwarzhalstaucher und die Purpurreiher als besonders seltene Arten zu erwähnen, die dort brüten. Einige Nester der Purpurreiher konnten mit dem Fernglas gut eingesehen werden. Das Gebiet ist auch für das Vorkommen des Blaukehlchens bekannt, welches allerdings in der laufenden Brutzeit nicht zu sehen war. Zum Schluss bedankte sich der Vorsitzende des Nabu Dunningen Roland Fischinger bei Franz Debatin für die vielen Informationen und Eindrücke, die er den Teilnehmern den ganzen Tag vermittelt hat.

Die Besichtigungen hätten, laut Vereinsmitteilung, wieder einmal eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig der Einsatz für die Natur ist, damit seltene Pflanzen- und Tierarten erhalten, oder wieder angesiedelt werden können. Die Zusammenarbeit bei derartigen Großprojekten auf verschiedenen Ebenen sei hierbei unerlässlich.