Das idyllische Sportplatzwehr soll nur noch bei Hochwasser geschlossen werden. Von wem und auf wessen Veranlassung, noch ist nichts geklärt. Foto: Schönfelder Foto: Schwarzwälder Bote

Sportplatzwehr: Jetzt soll doch eine Fischtreppe her / Hochwasserschutz von Fall zu Fall

Noch ist das letzte Wort zum Abbau oder Erhalt des sogenannten Sportplatzwehrs in Dunningen nicht gesprochen. Der Gemeinderat wurde in seiner Sitzung am Montag auf den aktuellen Stand der Dinge gebracht.

Dunningen. Hatte das Umweltschutzamt beim Landratsamt noch im Herbst vergangenen Jahres kompromisslos gefordert, das Wehr abzubauen, könnte man sich jetzt damit anfreunden, so hört man aus Rottweil, das Bauwerk stehen zu lassen. Es soll allerdings dauerhaft geöffnet und nur bei Hochwasser geschlossen werden. Somit sei die Eschach durchlässig, wie von der europäischen Wasserrichtlinie gefordert, und das Wehr erfülle trotzdem seine Funktion als Hochwasserschutz für die unterliegenden Anwohner.

Mit seinem Entgegenkommen findet das Amt jedoch wenig Zustimmung unter den anderen Beteiligten. Bürgermeister Peter Schumacher fand den Ansatz des Landratsamtes ziemlich "kurzsichtig gedacht", denn er löse nicht wirklich das Problem. So sei nicht eindeutig, wer für die Öffnung und Schließung des Bauwerks im Hochwasserfall letztendlich verantwortlich sei und wie das Ganze praktisch ablaufen soll.

Welche wichtigen Funktionen über den Hochwasserschutz hinaus das Wehr erfüllt, hatten der Anlieger Walter Kammerer, der Angelsportverein (ASV) und die Nabu-Ortsgruppe in Schreiben an die Verwaltung noch einmal dargelegt.

So hatte der ASV im Stauraum vor dem Wehr eine Artenvielfalt festgestellt, die sich sonst auf Dunninger Gemarkung nirgends findet.

Der Nabu verweist auf die wichtige Rolle des Wehrs für den Grundwasserspiegel. Um den selben Effekt ohne Wehr zu erreichen, müssten erhebliche Summen investiert werden, um die Ufer der Eschach in weiten Teilen zu renaturieren.

Parallel dazu will die Verwaltung auf eine alte Idee zurückgreifen, so Schumacher, und hatte sich dazu die Unterstützung eines Anwalts für Wasserrecht geholt. Seinerzeit war die Errichtung einer Fischtreppe zwar geplant worden, letztendlich wurde dies jedoch nicht weiterverfolgt. Da bereits eine genehmigte Planung vorliege, sei der Aufwand gering. Ob jedoch eine wasserrechtliche Erlaubnis erteilt werde, dies sei noch offen, wie der Bürgermeister einräumte. Immerhin sei durch die Fischtreppe die Durchlässigkeit der Eschach auch bei geschlossenem Wehr wieder gegeben.

Weiter auf Kompromisskurs ist Walter Kammerer, einer der vehementesten Gegner eines Abbaus des Sportplatzwehrs. Er wolle anregen, so Kammerer, dass sich alle Beteiligten an einen Tisch setzen, um alles gemeinsam zu diskutieren. Gegen einen solchen Vorschlag kann niemand etwas einzuwenden haben.