Verabschiedung: Wechsel im Gemeinderat / Führerloses Schiff durch stürmische See gesteuert
Dunningen. In schwieriger Zeit haben sie kommunalpolitische Verantwortung übernommen, ein praktisch führerloses Schiff um manche Klippe gesteuert – nun ziehen sie sich zurück.
In der letzten Sitzung des Dunninger Gemeinderats in "alter" Besetzung verabschiedete Bürgermeister Peter Schumacher sechs Gemeinderäte, die dem Gremium in der neuen Legislaturperiode nicht mehr angehören werden. Nach fünf Jahren scheiden die Räte Elsbeth Mauch, Michael Rebholz, Martin Sauter und Klaus Vogt aus. Drei Wahlperioden, also 15 Jahre, wirkte Frank Maier an den Entscheidungen mit. Christoph Wilk war im vergangenen Jahr für den erkrankten Heinz Haag nachgerückt. Auch er macht nicht weiter.
Quasi zeitgleich mit dem Einstieg von vier jetzt zu verabschiedeneden Räten habe Stefan Kröger als neuer Bürgermeister das Ruder in der Gemeinde übernommen. Die folgende Zeit sei alles andere als einfach gewesen. "Es galt zunächst, das operative Geschäft am Laufen zu halten", erklärte Schumacher, Strategisches sei zur Nebensache geworden.
Als er schließlich als Amtsverweser und dann Bürgermeister übernommen habe, habe man sich zunächst aneinander gewöhnen müssen. Schon in dieser Phase habe man mutige, aber wichtige Entscheidungen beispielsweise zur Ortskernsanierung treffen müssen, um Fördermittel nicht zu gefährden. Aber das sei bei weitem nicht das einzige Projekt gewesen, das es zu jener Zeit anzupacken galt. Schumacher nannte beispielhaft den Schulneubau, die Erschließung der Eschenwiesen, die Vermarktung des Hüttenbergs und die Änderung des Flächennutzungsplans.
Schumacher dankte den ausscheidenden Räten für ihre sachlichen Beiträge zur Diskussion. "Schläge unter die Gürtellinie" seien im Gemeinderat stets ein Fremdwort gewesen. Gerade in der heutigen Zeit, in der Kommunalpolitiker massiv angefeindet, angegangen und verletzt würden, sei kommunalpolitisches Engagement lobenswert. Der Bürgermeister zitierte zum Schluss Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der betonte: "Zehntausende von ehrenamtlichen Mandatsträgern sind das Fundament, auf dem das Gebäude unserer Demokratie steht." Schumacher wünschte den Räten weiterhin Verbundenheit in der Dorfpolitik und dass an den nun sitzungsfreien Montagabenden künftig keine Langeweile aufkomme.