Ortschaftsrat: Ausbau des alten Schulhauses zum Kindergarten ist in Lackendorf ein dringendes Anliegen

Der Ortschaftsrat Lackendorf hat ein klares Zeichen gesetzt: Der Umbau des alten Schulhauses zum Kindergarten erhält im Antrag für den Haushalt 2018 höchste Priorität. Offen bleibt die Frage, wie der Bedarfslücke kurzfristig begegnet werden soll.

Dunningen-Lackendorf. Bereits ab April sollen in der Gesamtgemeinde Dunningen etwa 30 Betreuungsplätze in den Kindergärten fehlen. Das betrifft Kinder ab dem vollendeten dritten Lebensjahr bis zum Schulbeginn. Die Verwaltung sieht deshalb dringenden Handlungsbedarf.

Verschiedene Alternativen

Größere Baumaßnahmen gibt der Gemeindehaushalt im kommenden Jahr allerdings nicht her. Trotz positivem Ergebnis schlagen sich hier die Ortskernsanierung und der Schulbau in Dunningen nieder. Deshalb prüft die Verwaltung mit dem Kommunalverband Jugend und Soziales (KVJS), der die Betriebserlaubnis für Kindergärten erteilt, derzeit verschiedene Alternativen in den Ortsteilen. Diese sollen auch kurzfristig realisierbar sein, um Bedarfsspitzen abzufangen. Im Ortschaftsrat Lackendorf herrscht am Montag aber Einigkeit, dass das Geld sinnvoller in eine langfristige Lösung investiert sei.

In Lackendorf stehen zwei Varianten zur Diskussion. So könnte im Obergeschoss des alten Rathauses, in dem der Kindergarten derzeit untergebracht ist, zusätzlich Platz geschaffen werden. Für Brandschutzmaßnahmen hat die Gemeinde bereits 88 000 Euro ausgegeben. Weitere 100 000 Euro würde diese Lösung kosten. Die Alternative ist der schrittweise Ausbau des alten Schulhauses. In drei Stufen soll der Kindergarten dann nach und nach umziehen. Das ist allerdings wesentlich teurer, allein der erste Bauabschnitt würde mit etwa 500 000 Euro zu Buche schlagen. Im weiteren Verlauf sollen dann nochmals mindestens 500 000 Euro hinzukommen.

"Meiner Meinung nach ist klar, dass der Weg in Richtung altes Schulhaus gegangen werden muss", stellt Dunningens Bürgermeister Peter Schumacher fest. Damit ist er auf einer Linie mit dem Lackendorfer Ortschaftsrat und dem KVJS. Dieser rät klar von einer Lösung im alten Rathaus ab. Die wäre auch nur kurzfristig angelegt. "Es ist keine Dauerlösung", sagt Schumacher. Nicht nur die Bausubstanz sei schlechter als im neueren Schulgebäude. Auch die elektrischen Leitungen, sanitären Anlagen und die Raumaufteilung seien derzeit unbefriedigend, führt Ortsvorsteher Hermann Hirt aus.

Ein Ausbau des alten Schulhauses könnte aber noch auf sich warten lassen, bis Mittel im Gemeindehaushalt zur Verfügung stehen. Der Ortschaftsrat will indes ein Zeichen setzen, indem das Schulhaus im Haushaltsantrag höchste Dringlichkeit erhält.

Die endgültige Entscheidung liegt beim Dunninger Gemeinderat. Mit der konkreten Kostenkalkulation liege jetzt aber eine gute Entscheidungsgrundlage vor, betont Schumacher. "Wir sind so weit wie noch nie." Die Entscheidung des Ortschaftsrats gegen eine schnelle Lösung im alten Rathaus geht mit der Frage einher, wie in den kommenden Monaten mit der Bedarfslücke umgegangen werden soll. Kurt Kloker wollte wissen, ob die Lackendorfer Kinder dann in anderen Ortsteilen betreut werden müssten. Hirt und Schumacher bestätigten das und erklärten, dass ein Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz innerhalb der Gesamtgemeinde bestehe. Die Zuteilung erfolge dann nach der Reihenfolge der Anmeldungen.

Einig war sich der Rat, dass das "eine absolute Notlösung" bleiben solle, wie Armin Wetzel forderte.