Vor wenigen Tagen kam das Ende: Die Firma Bau Mauch (Dunningen) ist ebenso wie ihre Schwesterfirma Bau Hirt (Villingendorf) endgültig insolvent. Archiv-Foto. Foto: Reichert

Insolvenz: Bauunternehmen nicht zu retten. Letzter möglicher Investor abgesprungen.

Dunningen/Villingendorf - Aus, Schluss, vorbei – die beiden Baufirmen Mauch in Dunningen und Hirt in Villingendorf existieren nicht mehr, die Mitarbeiter sind entlassen, die Geräte werden versteigert. Damit haben rund 75 Mitarbeiter ihren Job verloren.

"Wir haben bis zuletzt versucht, einen Investor zu finden. Es ist uns nicht gelungen", sagt Insolvenzverwalter Volker Römermann (Bau Mauch) auch für seinen Kollegen Martin Gehlen (Bau Hirt). Nachdem Ende April der letzte mögliche Investor abgelehnt hatte, stellte Bau Mauch Ende April seine betriebliche Tätigkeit ein. Bau Hirt arbeitet schon seit Anfang April nicht mehr.

Woran ist die beabsichtigte Sanierung gescheitert, die sich die beiden Insolvenzverwalter auf die Fahnen geschrieben hatten? Von einem "guten Standing" war drei Tage nach dem Insolvenzantrag die Rede, von guten Mitarbeitern und von einem guten Namen. Von vollen Auftragsbüchern sowieso (wir berichteten).

Die Aufträge brachen weg, so beschreibt es Volker Römermann. "Als insolvente Firma können sie natürlich keine Gewährleistung übernehmen", so Römermann. "Da halten sich die Auftraggeber zurück, in besonderem Maße die Kommunen." Bereits erteilte Aufträge seien sogar gekündigt worden. Bei einer Insolvenz kein Einzelfall. Anfragen habe es durchaus gegeben, die beiden Firmen hätten schließlich einen guten Ruf. Schließlich seien keine mehr gekommen. So war es natürlich schwierig Umsatz zu generieren, damit sich die Firmen "freischwimmen" konnten. Auch die Mitarbeiter seien nicht alle zu halten gewesen, räumt Römermann ein. Wer Frau und Kinder habe und ein gutes Angebot erhalte, der bleibe nicht bei einer insolventen Firma. Dies sei "menschlich nachzuvollziehen". Denn schließlich habe man keine Garantie auf den Fortbestand der Firma geben können.

Gerade die Jüngeren und die Kolonnenführer hätten diesen Weg beschritten, was die Attraktivität der beiden Firmen für einen möglichen Investor nicht eben gesteigert habe. Es sei mehr oder weniger ein "Rumpfteam" übrig geblieben.

Am 7. April sei schließlich Schluss bei Bau Hirt gewesen, 28 Mitarbeiter erhielten ihre Kündigung. Es blieb nur ein "Abwicklungsteam". Am 28. April kam auch für Bau Mauch das Ende. Diesmal blieben noch einmal 47 Mitarbeiter auf der Strecke. "Es war ein bitterer Schritt", sagen Römermann und Gehlen unisono. Die spätere Einstellung des Betriebs der Firma Mauch erkläre sich daraus, dass zunächst mit dem Betriebsrat eine Sozialplanvereinbarung ausgehandelt werden musste.

Die beiden nehmen für sich in Anspruch, alles getan zu haben. "Wir haben keine Möglichkeit ausgelassen", so Martin Gehlen. Selbst eine Fusion, um Synergieeffekte zu erzielen, sei angedacht gewesen. Sie seien aktiv auf mögliche Interessenten zugegangen. Aber um an gute Leute zu kommen, zumal aus einer insolventen Firma, müsse man das Unternehmen nicht kaufen. So habe sich am Ende kein Käufer gefunden.

Die beiden Insolvenzverwalter sind voll des Lobes über die Mitarbeiter der beiden Firmen. Sie hätten voll mitgezogen und ihre Arbeit gemacht. Auch der Geschäftsführer. Das erlebe man in ähnlichen Fällen auch anders.

Nach der endgültigen Pleite sind noch die Maschinenparks übrig, jedenfalls alles, was nicht geleast oder gemietet ist. Die Maschinen werden im Mai (Bau Hirt) und Juni (Bau Mauch) versteigert. Die Mietverträge für die beiden Firmensitze sind gekündigt.

Was bleibt als Resümee? An sich seien die Firmen gut aufgestellt gewesen, zeigen sich Römermann und Gehlen überzeugt. Dass die Geschäftsführer in der Vergangenheit die falschen Weichen gestellt hätten, ließe sich im Nachhinein leicht sagen. Aus der Perspektive von damals sehe die Sache sicher anders aus. Martin Gehlen gibt sich zuversichtlich. Der Baumarkt boome, deshalb sei er zuversichtlich, dass gute Leute begehrt sind. Eine Chance für viele Mitarbeiter, neu anzufangen.