Die Aktivitäten des Bibers im unmittelbaren Seedorfer Dorfgebiet sind deutlich zu erkennen. Foto: Merz Foto: Schwarzwälder Bote

Biber: Bäume gefällt und über die Eschach gelegt / Landkreisbeauftragter wird sich um die Sache kümmern

Es ist viel die Rede über das Für und Wider einer Rückkehr des unter Artenschutz stehenden Bibers. Der Nager ist nun auch auf der Gemarkung Seedorf angekommen.

Dunningen-Seedorf (rm). Von Naturschützern begrüßt, von Grundstücksbesitzern, vor allem aber von Landwirten angesichts der möglichen Schäden, die der Biber an Bäumen und Feldern anrichten kann, weniger positiv gesehen. In Dunningen sind seine Aktivitäten schon seit Jahren bekannt. Im vergangenen Jahr zum Beispiel setzte das Tier im unmittelbaren Bereich der Käferbrücke am Stampfeweg durch den Bau einer Sperre einige direkt an die Eschach angrenzende Wiesengrundstücke unter Wasser.

Zwischen dem Auweg, dem Rotzenrain und der Sulgenerstraße, streng genommen also im Dorfgebiet, hat der sonst so menschenscheue Biber im dicht bewachsenen Grundstücksrain entlang des Flusslaufes bei der Baufirma Moosmann zwei massive Bäume gefällt und quer über die Eschach gelegt. Wahrscheinlich hat er die Absicht, in der Eschach einen Damm für einen Bau zu errichten.

Bürgermeisterstellvertreter Rainer Pfaller wurde von einem Grundstücksbesitzer auf die Aktivitäten des Bibers aufmerksam gemacht.

Vom ehemaligen Vorsitzenden des Seedorfer Fischervereins, Stefan Haag, war zu erfahren, dass die Angler das Auftauchen des Bibers eigentlich begrüßen, denn gerade in den Sommermonaten, wenn die Eschach nur noch Niedrigwasser führt, staue der Biber den Bachlauf auf, und dies sei für den Fischbesatz von Vorteil. Ein Biberdamm dürfe auch nicht entfernt oder verkleinert werden.

Der Landkreis habe den Biberbeauftragten Gerhard Jäckle aus Locherhof bestellt. Schon im Vorjahr habe Jäckle oberhalb der Kreuzleswiesenbrücke an einem landwirtschaftlichen Wirtschaftsweg in Richtung Heiligenbronn die Aktivität eines Bibers beobachtet. Der von diesem Tier gebaute Damm sei aber wohl von einem Hochwasser weggerissen worden.

Damm "in Planung"?

Ortsbaumeisterin Karola Heinz bestätigte auf Nachfrage, dass der Biber dem Bauhof seit einiger Zeit Probleme bereite und auch im Eschach-Bachlauf auf den Gemarkungen Dunningen und Lackendorf aktiv sei. Das Nagetier habe sogar sehr starke Bäume für einen Damm gefällt.

Ohne das Zutun des für den Biber zuständigen Landkreisbeauftragten Jäckle dürfe man nicht in das Werk des Bibers eingreifen. Jäckle sei über das Problem in Seedorf informiert und werde sich um die Angelegenheit kümmern, so Heinz.