Foto: Schwarzwälder-Bote

Dunninger Gemeinderat legt Fristen fest. Ausschreibung bereits diese Woche. Mit Kommentar

Dunningen - Schneller als zunächst gedacht, könnte die Gemeinde Dunningen wieder einen Bürgermeister haben. War zunächst die Rede davon, dass Mitte Mai gewählt wird, schuf der Gemeinderat am Montag die Voraussetzungen, die Bürger schon Anfang April an die Urne zu rufen.

Zunächst wollte die Gemeindeverwaltung nichts überstürzen, aber die Kommunalaufsicht habe darauf hingewiesen, dass spätestens drei Monate nach Freiwerden der Stelle gewählt werden müsse, so Hauptamtsleiter Siegfried Braun in der Sitzung des Dunninger Gemeinderats am Montagabend. Zur Erinnerung: Amtsvorgänger Stephan Kröger war von der Rechtsaufsicht, dem Landratsamt, zum 31. Dezember 2016 aus dem Amt entlassen worden. Der Wahltag muss ein Sonntag sein. Der letzte mögliche Termin wäre somit rechnerisch der 26. März. Das klappt allerdings nicht ganz. Die Überschreitung der drei-Monats-Frist sollte allerdings, so das Landratsamt, so gering wie möglich bleiben.

Am Montag stimmte der Gemeinderat einstimmig für den von der Verwaltung in Absprache mit dem Landratsamt vorgeschlagenen 9. April als Wahltag. Sollte eine Neuwahl notwendig werden, weil kein Bewerber mehr als 50 Prozent auf sich vereinigen kann, dann wäre diese Wahl am 23. April. Dann genügt allerdings die einfache Mehrheit. Die Stellenausschreibung wird schon übermorgen, Freitag, im Staatsanzeiger und im Schwarzwälder Boten erscheinen. Zur Durchführung der Wahl ist ein sogenannter Gemeindewahlausschuss zu bilden. Vorsitzender ist normalerweise kraft Amtes der amtierende Bürgermeister, wenn er nicht selbst zur Wahl antritt.

Da Amtsverweser Peter Schumacher jedoch, wie er mehrfach betonte, selbst zur Wahl antreten wird, übertrug der Gemeinderat am Montag den Vorsitz auf die erste Bürgermeister-Stellvertreterin Inge Erath (Freie Liste), zu ihrem Stellvertreter wurde Helmut Faller (CDU) gewählt. Michael Rebholz (Freie Liste/Stellvertreter Klaus Vogt/Ersatz am 24. April Wolfgang Gerst) und Frank Maier (Stellvertreter Markus Holl) komplettieren den Gemeindewahlausschuss.

In der Stellenausschreibung wird übrigens nicht verschwiegen, dass der bisherige Amtsinhaber Stephan Kröger vorzeitig aus dem Amt geschieden ist, allerdings wird der konkrete Grund natürlich nicht genannt. Jedoch wird die Bürgermeister-Stelle nicht einfach so zu ergattern sein, denn die Ausschreibung macht allen Interessierten gleich klar: "Der derzeitige Amtsverweser wird sich ebenfalls bewerben."

Bewerben kann man sich, sofern man schon das 25. und noch nicht das 68. Lebensjahr erreicht hat, und unbescholten ist, übrigens vom kommenden Samstag an bis Montag, 13. März, 18 Uhr. Für die Kandidaten sind auch persönliche Vorstellungen geplant, deren Termine allerdings noch nicht feststehen.

Kommentar: Platzhirsch

Von Peter Schönfelder

Die Gemeinde Dunningen sucht ambitionierte Bewerber, denn am Jahresende ist ihr der Bürgermeister abhanden gekommen. Seit einem halben Jahr führt Amtsverweser Peter Schumacher die Geschäfte, agiert tatkräftig nach vorn, und hat einen großen Wunsch: Er möchte ein "richtiger" Bürgermeister werden. Folgerichtig kündigte Schumacher mehrmals seine Kandidatur an und sieht sich durchaus als Platzhirsch. Während der Amtsverweser allerdings schon im Rathaus sitzt und kräftig die Werbetrommel rühren kann, bleibt die Konstellation für einen Bewerber von außen schwierig. Zumal die Dunninger jeden erst einmal kritisch beäugen werden. Ein Reinfall reicht ihnen. Gehen sie jetzt an der Urne auf Nummer sicher und wählen das Bekannte und Bewährte? Darauf setzt jedenfalls Schumacher, und es sieht so aus, als sei dies nicht das falsche Pferd.