Die Abbrucharbeiten auf dem Gelände eines ehemaligen Galvanisierbetriebes in Seedorf waren genehmigungsfrei. Das hat das Landratsamt jetzt ganz offiziell bestätigt. Nach den Worten der Eigentümerin war dort nie die Ansiedlung eines Gewerbebetriebes geplant. Foto: Merz

Besitzerin meldet sich zu Wort. Gewerbe nie geplant gewesen. Investor zeigt Interesse.

Dunningen-Seedorf - Heftige Aufregung herrschte in den vergangenen Tagen rund um das Gelände eines ehemaligen Galvanisierbetriebes in der Bösinger Straße in Seedorf. Die Anwohner befürchteten Schlimmes. Jetzt hat sich die Besitzerin des Grundstückes gemeldet - und kann die Aufregung nicht recht verstehen.

Eines ist inzwischen klar, für die Abbrucharbeiten, die die Anwohner argwöhnisch beobachteten, war keine Genehmigung erforderlich. Das hat die Besitzerin inzwischen von der zuständigen baurechtlichen Behörde im Landratsamt bestätigt bekommen.

Grundstücksbesitzerin "offen und ehrlich"

Die "kleine Abbruchmaßnahme", es habe sich mehr oder weniger um einen Schopf gehandelt, sei rechtens gewesen, so die Eigentümerin, ebenso wie die noch folgenden Aufräumarbeiten. Damit sei ein weiterer Schritt gemacht worden. Diesen "Schopf" kennen die älteren Seedorfer übrigens noch als sogenannte "Flak-Halle".

Sie könne die Aufregung nicht recht nachvollziehen, sagt die Besitzerin im Gespräch, denn sie habe quasi schon vor Unterzeichnung des Kaufvertrages im Jahr 2018 Bürgermeister Peter Schumacher und seinem Stellvertreter Rainer Pfaller ihre Pläne an der Bösinger Straße erläutert. Dabei habe sie auch klargestellt, dass sich dort kein Gewerbe ansiedeln wird, sondern eine Wohnbebauung, wahrscheinlich sogar betreutes Wohnen, geplant sei. Nach ihrer Meinung sei sie "offen und ehrlich" mit der Gemeinde umgegangen.

Dabei sei nicht die Gemeinde Dunningen, sondern der Landkreis die genehmigende Behörde.

Nachbarn waren informiert

Auch habe sie, als der Kauf perfekt war, bei den Nachbarn geklingelt, um ihre Vorgehensweise zu erläutern.

Zusätzlich werde sie das Gelände auch sanieren, auf dem mehrere Jahre ein Galvanikbetrieb tätig war, erläutert sie weiter. Die Altlast sei nach ihren Worten zwar "überschaubar", dennoch spricht sie von einer "Champions-League-Sanierung".

Schlüssiges Konzept existiert bereits

Bereits damals habe sie ein schlüssiges Konzept für das Gelände einschließlich Sanierung und Entsorgung vorgelegt. Über die Äußerungen aus der Nachbarschaft, die sie habe lesen müssen, sei sie "entsetzt und betroffen".

Deshalb habe sie beschlossen, sich zu melden, um einige Dinge aus ihrer Sicht klarzustellen. Sie könne nachvollziehen, dass sich die Anwohner fragten, was denn eigentlich dort geplant sei, nachdem sich ja lange Zeit nichts getan habe.

Anwohner können sie jederzeit ansprechen

Inzwischen habe sie aber einen Interessenten gefunden, wiewohl die Suche nicht einfach gewesen sei. Dieser wolle das sanierte Grundstück bebauen, um betreutes Wohnen möglich zu machen. Es existiere bereits eine Entwurfsplanung eines Architekten, so die Besitzerin im Gespräch mit unserer Zeitung.

Wenn eine Einigung mit dem Investor zu erzielen sei, werde er das Projekt "zeitnah" umsetzen, verspricht sie.

Wenn sie in Seedorf sei, und sie sei oft dort, könnten die Anwohner sie jederzeit ansprechen.