Heino, DJ Antoine, Mandy Capristo und Dieter Bohlen sind bei den DSDS-Dreharbeiten in Thailand auf Elefanten geritten. Foto: RTL/Stefan Gregorowius Alle Infos zu 'Deutschland sucht den Superstar' im Special bei RTL.de

Heino, Dieter Bohlen, DJ Antoine und Mandy Capristo auf einem Elefanten - RTL hätte wohl nicht damit gerechnet, dass dieses DSDS-Werbefoto Ärger machen könnte. Tut es jetzt aber.

Berlin - Heino, Dieter Bohlen und Co als schlechte Vorbilder? Weil die Jury der Fernsehshow „DSDS“ in Thailand auf Elefanten geritten ist, machen Tierschützer dem TV-Sender RTL herbe Vorwürfe. „Elefanten reiten, streicheln, baden, füttern - das sieht harmlos und harmonisch aus“, sagte Biologin Daniela Freyer von der Organisation Pro Wildlife aus München in einer Mitteilung vom Donnerstag. „Diese Elefanten haben ein Martyrium hinter sich.“ Junge Elefanten würden tagelang angekettet, geschlagen sowie weder Wasser noch Futter bekommen, bis ihr Wille gebrochen sei. Doch immer mehr Touristen in Südostasien würden ein solches Erlebnis mit den Tieren bestellen.

Das Foto mit Heino (76), Dieter Bohlen (61), Mandy Capristo (24) und DJ Antoine (39) auf den Elefanten ist auf der RTL-Internetseite zu sehen und wirbt für den Recall von „Deutschland sucht den Superstar“ („DSDS“), dessen Ausstrahlung an diesem Samstag anläuft. Die Aufnahmen vom Elefantenritt entstanden während der Aufzeichnung in Thailand. RTL wies die Vorwürfe der Tierschützer zurück.

"Artgerechter Umgang zu jeder Zeit gewährleistet"

„Während der Produktion war ein artgerechter Umgang mit den Elefanten zu jeder Zeit gewährleistet“, sagte die RTL-Sprecherin. „Die Unversehrtheit der Tiere ist uns sehr wichtig.“ Dieter Bohlen hatte bereits 2010 Ärger mit der Tierrechtsorganisation PETA, als er bei der Show „Das Supertalent“ mit seinen Jury-Kollegen Sylvie Meis und Bruce Darnell auf einem Elefanten an einer Zuschauermenge vorbeiritt. „Tierdressurnummern sind seit Jahrhunderten in jedem Zirkus der Welt Realität und keine Erfindung von „Das Supertalent““, so RTL damals.

Elefanten-Abenteuer sind typische Touristenattraktionen in Südostasien, etwa in Vietnam, Malaysia, Indonesien und Thailand. Thailand hat mit Abstand die meisten Besucher, deshalb sind Elefantenaktivitäten dort besonders bekannt. Edwin Wiek, Gründer der Tierschutzorganisation „Wildlife Friends Foundation Thailand“ WFFT schätzt, dass es noch etwa 2200 wilde Elefanten in Thailand gibt, und weitere etwa 3000, die in Touristen-Camps gehalten werden.

„Das ist aus drei Gründen problematisch“, sagt er. „Erstens werden viele Babyelefanten illegal in der Wildnis gefangen und abgerichtet, zweitens sind die Abrichtmethoden barbarisch - die Tiere werden so lange geschlagen, bis ihr Wille gebrochen ist - und drittens werden sie zwar gefüttert und gepflegt, so lange man Geld mit ihnen machen kann, aber wenn sie alt werden, kümmert sich niemand um sie und sie verwahrlosen.“ Wiek pflegt in seiner eigenen Auffangstation bei Bangkok elf alte Elefantendamen, die aus Touristen-Camps stammen.

In Vietnam machte diese Woche ein toter Elefant Schlagzeilen, der zum Touristenreiten eingesetzt worden war. Eine Zeitung berichtete, das Tier sei vor Erschöpfung verendet. Behörden aus der Region gehen davon aus, das Tier habe womöglich nicht genug zu trinken bekommen.