Ein Senior kam im März des vergangenen Jahres mit seinem Wagen von der Fahrbahn ab und prallte an der Abfahrt der B 27 Richtung Kreisverkehr Hauptwasen gegen die Böschung. Auch bei diesem Einsatz waren Rettungskräfte des DRK vor Ort. Foto: Thiercy

Ein schrecklicher Unfall, eine vermisste Person, ein toter Angehöriger – wenn Kummer und Leid herrschen, sind die Helfer des DRK-Notfallnachsorgedienstes da. Ihr Einsatz ist immer öfter gefragt.

Mit rund 100 Einsätzen im Jahr 2023 bewegt sich die Zahl der Einsätze des DRK-Notfallnachsorgedienstes wieder auf dem Niveau der Corona-Vorjahre. Zuhören und die schlimmsten Stunden nach einem Schicksalsschlag überbrücken sind dabei die Hauptaufgaben der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer.

98 Mal alarmierte die Integrierte Leitstelle Zollernalb (ILS) die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer des Notfallnachsorgedienstes im vergangenen Jahr.

Die Zahl der Alarmierungen ist im Vergleich zum Vorjahr mit 94 Alarmierungen etwa gleichbleibend. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst oder andere Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben (BOS-Einheiten) im Zollernalbkreis nahmen das Angebot des Notfallnachsorgedienstes in Anspruch. Auch kamen Aufträge von anderen Leitstellen.

„Erste Hilfe an der Seele“

Der lokale Schwerpunkt der Betreuungsmaßnahmen lag auch in diesem Jahr wieder im Bereich Albstadt. „Im Jahr 2023 lag der Fokus wieder bei der Unterstützung von Angehörigen nach plötzlichen Todesfällen oder Schicksalen im häuslichen Umfeld und leisteten so „Erste Hilfe an der Seele“ bis zum Eintreffen von Angehörigen oder Bekannten“, so Kreisbereitschaftsleiterin Heike Rau. Sie leitet seit vielen Jahren den Notfallnachsorgedienst. Ebenso wurden Angehörige von vermissten Personen während des Sucheinsatzes betreut.

Zuhören und Trösten

Die Haupttätigkeiten des Notfallnachsorgedienstes sind Beistehen, Zuhören und Trösten. Das Grundverständnis der Mitglieder besteht darin, einfach für anderen da zu sein. In Stunden, in denen Fassungslosigkeit, Kummer und Leid die Atmosphäre bestimmen, leisten die ehrenamtlichen Helfer diesen ergänzenden kostenlosen Service des DRK-Kreisverbandes Zollernalb für die Bürger im Zollernalbkreis.

29 ehrenamtliche Helfer sind im Einsatz

Sehr oft übernehmen die Helfer aber auch praktische Arbeiten, beispielsweise fahren sie noch in der Nacht Angehörige in Kliniken, helfen Pflegedienste zu organisieren oder Angehörige kurzfristig in einem Pflegeheim unterzubringen.

Derzeit sind 29 ehrenamtliche Helfer aktiv, in der Hospitationsphase befindet sich ein Mitglied. Der Notfallnachsorgedienst ist direkt der Kreisbereitschaftsleitung zugeordnet. Im Einsatzfall sind die Mitglieder über die Leitstelle erreichbar. Die regelmäßigen Treffen wie auch die interne Aus- und Fortbildung leiten Heike Rau und Karin Augustin. Die Einsätze disponieren Annemarie Arnold für den Bereich Hechingen, Karin Augustin und Heike Rau für die Bereiche Albstadt und Balingen.