Am Freitag- und Samtagabend wechselten sich die Bands auf den Bühnen ab. Foto: Fritsch

Freitag, Samstag, Sonntag – drei Tage dauerte das Rockfestival "Double Stage" des Vereins Alte Seminarturnhalle. Krönender Abschluss mit den Top-Bands Ambience und Risk.

Nagold - Da war er – der große Moment, wenn der Elefant ins Wasser springt, wie man so schön sagt – bei Double Stage, so gegen 22.30 Uhr am Samstagabend, springen die Leute auf und gehen rein in die Alte Seminarturnhalle?

Drinnen machte sich die Classic-Rock-Band Risk spielbereit. Das Highlight des Samstags, ein "echter Glücksfall" wie die Veranstalter sagen, nachdem der Auftritt von Anyone’s Daughter ins Wasser fiel. Und dazu noch der sogenannte Headliner, für den 15 Euro fällig waren, nachdem alle anderen Musikdarbietungen nichts gekostet haben.

Draußen ist es gemütlich

Der Punkt ist: Draußen war es so gut, so gemütlich. Sommer, Sonne, Samba, nein, Sommer, Sonne – Rock. Double Stage, zwei Bühnen, eine in der Halle, eine im Hof, hatte der Verein Alte Seminarturnhalle für das Rockkonzert aufgebaut. Drinnen spielten sechs Bands, plus zahlungspflichtiger Top-Act als letztes, draußen sieben Musikgruppen.

Die draußen hatten jedoch einen Riesenvorteil: das Wetter. So sonnig, so warm, dass man sich gar nichts anderes vorstellen konnte, als im Hof zu sitzen und mit einer Bluna oder einem Bier zu chillen. Sogar Liegestühle und Palmen hatte die Brauerei aufgestellt, für Kinder war wieder die Hüpfburg da. "Heute ist die Nacht der Nächte", wie es in einem Liedtext der Gruppe Barfuss heißt.

So war auch am Tag der Tage der Hof voll. Und es war ein Kommen und Gehen. Wer nur seine Lieblingsband hören und sehen wollte, blieb eben nur für kurze Zeit.

Förderung für zweite Bühne genutzt

"Erst wenn wir die Höhe des Getränkeumsatzes kennen, wissen wir, wie viele Leute ungefähr da waren", sagt Vereinsvorstand Wolfgang Schäfer. Die Coronaförderung habe der Verein genutzt, um sich eine zweite Bühne anzuschaffen, nämlich die, die jetzt im Hof steht und dort von Juni bis September noch von so manchem Stargast genutzt wird.

Der letzte Auftritt des Samstagabends auf dieser Bühne hatten die Local Heroes von Barfuss mit ihrem Indie Pop Rock vom Feinsten. In ihrem Slot von einer Stunde gaben sie alles. Die Fans hätten sie gerne noch länger auf der Bühne behalten, doch die Zugabe fiel kurz aus, drinnen machte sich, wie gesagt, schon Risk warm.

"Wir müssen aufhören"

Sänger Kevin von Barfuss: "Wir müssen aufhören." Fan: "Machet oifach weiter." Sänger Kevin: "Kerle, i ka nemme!"

In der Halle erfasste dann die Classic-Rock-Fans eine Welle der Begeisterung. Risk brachte die Hits der 70er, 80er und 90er auf die Bühne. Was denen draußen entging, ist dieser große Grönemeyer-Moment, den man halt nur in der Halle spürt, wenn denen, die Musik mögen, wenn sie laut ist, wenn "der Boden unter den Füßen bebt". Es hat sich gelohnt, reinzugehen und im Laufe des Abends füllte sich die Halle doch langsam