Auf der Wetter-App steht: Dotternhausen – "Ungesunde Luft für empfindliche Gruppen". Foto: Privat

Gemeinden Dotternhausen, Dormettingen, Schömberg und Erzingen betroffen.

Dotternhausen/Dormettingen - Norbert Majer vom Verein NUZ ist besorgt: Auf seiner neuen Wetter-App eines bekannten Handyherstellers werde für die Gemeinden Dotternhausen und Dormettingen gelegentlich die Warnung "Ungesunde Luft für empfindliche Gruppen" angezeigt. Auch für Schömberg habe es diese Hinweise gegeben.

Interessant sei, so Majer, dass diese Warnungen "bei schönstem wolkenlosen Herbstwetter und so gut wie keinen sichtbaren Rauchwolken aus dem Zementwerk" angezeigt würden; jedoch nur für die nächstgelegenen Gemeinden im Umkreis von etwa fünf bis sieben Kilometern. Für Balingen habe es zu diesem Zeitpunkt keine Warnungen gegeben.

Majer betont, dass die sogenannten Kleinstfeinstäube und unsichtbaren giftigen Gase für den Menschen am gefährlichsten seien, weil sie schnell in die Blutbahnen und Organe gehen würden und Allergien und andere gesundheitlichen Beschwerden auslösen könnten.

Schon wenn 50 Prozent der Schadstoffbelastungen durch heute mögliche Filteranlagen verhindert würden, "wäre schon sehr viel erreicht". Sein Fazit: "Die Behörden müssten für die Zementwerke nur die entsprechenden Auflagen erteilen. Das tun sie jedoch nicht."

Die Warnungen fußen offenbar auf dem Luftqualitätsindex. Laut Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) ist dies ein Indikator für die Luftqualität. Die Luftqualität gebe im Gegensatz zum Index eine Beschreibung der Luft am Standort an und werde in verschiedenen Stufen wie beispielsweise gut, moderat oder gesundheitsschädlich für empfindliche Gruppen angegeben.

Der Index erfasse die fünf wesentlichen und für die Gesamtbelastung repräsentativen Komponenten der Luftverunreinigung: Stickstoffdioxid NO2, Schwefeldioxid SO2, Kohlenmonoxid CO, Ozon O3 und Feinstaub PM10. Jede Komponente wird laut LUBW entsprechend ihrem aktuell gemessenen Luftkonzentrationswert in eine vorgegebene Indexklasse eingestuft.

Die Indexwerte der Schadstoffe würden miteinander verglichen; der höchste ermittelte Indexwert als Luftqualitätsindex definiert. Dem liege die Annahme zugrunde, dass die Luftqualität von dem Schadstoff mit dem höchsten Indexwert bestimmt werde.

Die Daten für diese App, so heißt es an anderer Stelle, würden von einem US-amerikanischen Wetterkanal bereitgestellt. Daher sei nicht hundertprozentig sicher, ob europäische oder amerikanische Grenzwerte für die Bewertung zu Grunde gelegt würden.