BETRIFFT: Regionalverband und Plettenberg

Viele sind enttäuscht über die Änderung des Regionalplans, der letzlich das Ende des Plettenbergs bedeuten würde. Ich komme zu einer anderen Bewertung. Dank der Anträge der FDP- und Grünen-Fraktion und den Stellungnahmen von Hubert Schiele und Lothar Mennig kam es zu Kern-Debatten.

Die Stellungnahme der Naturschutzverbände, die die Widersprüche im Umweltbericht und in der Synopse, den Artenschutz und die Einmaligkeit des Bergs auch als Naherholungsraum aufdeckte, trug dazu bei.

Die Erläuterungen der Verbandsverwaltung, wie die Kulissenveränderung Richtung Balingen zu sehen sei, war dürftig, denn es wurden bewusst nur Ausschnitte aus Frommern, Endingen und Erzingen angesprochen. Von dieser Seite aus ist der Bruch nicht zu sehen. Ausgeblendet wurden die Kulissenveränderungen in Richtung Dürrwangen, Stockenhausen Zillhausen und Eyachtal. Besonders die Veränderungen von Hausen am Tann, Tieringen und von der Schafbergseite aus wurden nicht hinterfragt, trotz der über ein Kilometer langen Bergkulisse, die als Sicht- und Lärmschutzpuffer wegfällt.

Enttäuschend war die Stellungnahme von Bürgermeisterin Adrian aus Dotternhausen. Diese zeigte erneut, dass der Berg von ihr aufgegeben und an Holcim verkauft ist. Warum bewerte ich das Ergebnis dann trotzdem anders? Aus jeder Fraktion gab es Erklärungen, die zeigten, dass nur aus Verfahrensgründen dem Beschlussantrag der FDP und den Grünen zur Zukunftssicherung des Restbergs nicht zugestimmt wurde. OB Reitemann versprach, beim Regierungspräsidium einen Antrag auf Erweiterung des Naturschutzgebietes zu stellen. Über den Kulissenerhalt soll die Verbandsverwaltung nochmals mit Holcim verhandeln. Auch Landrat Pauli zeigte sich offen. Dies soll dann in einem neuen Änderungsverfahren in den Regionalplan aufgenommen werden. Da dies auch der Wunsch der Verbände und der Initiativen ist, dürfte einem neuen Verfahren mit positivem Ausgang für Natur und Artenschutz seitens des Regionalverband nichts im Wege stehen.

Nun müssen das Baugesuch und die Gutachten von Holcim vorgelegt werden. Da können sich noch viele Änderungen ergeben. Das Kulissenerhaltungsgespräch muss jeodch ernsthaft geführt werden. Einen Rechtsanspruch auf alte Genehmigungen hat Holcim nicht. Denn dort steht, dass bei neuen Situationen und Erkenntnissen die Genehmigung geändert oder zurückgenommen werden kann.

Norbert Majer |Dotternhausen