So soll die neue Seilbahn von Holcim in Dotternhausen aussehen – äußerlich fast unverändert, aber deutlich leistungsstärker als bisher. Foto: Holcim

Vorhaben bei Dialogveranstaltung vorgestellt. Investition von mehr als zehn Millionen Euro.

Dotternhausen - Die Seilbahn mit ihren Loren für den Kalksteintransport vom Plettenberg ins Zementwerk von Holcim prägt die Silhouette Dotternhausens – und so wird es wohl auch die nächsten Jahrzehnte bleiben. Allerdings wird sich einiges ändern: Holcim plant den Bau einer neuen Anlage.

Die Überlegungen dazu haben Werksleiter Dieter Schillo und Matthias Haasis, Leiter Instandhaltung und damit Verantwortlicher für das Projekt, am Freitagabend bei der Dialogveranstaltung des Unternehmens im Werkforum vorgestellt.

Neue Bahn soll auch Personenkabinen bekommen

Nach 40 Betriebsjahren sei es Zeit für einen Wechsel, sagte Haasis. Die jetzige Seilbahn habe ihre Lebenszeit erreicht. Das große Novum werde sein, dass man eine Seilschwebebahn nach Personensicherheitsstandard bauen werde. Das sei der höchstmögliche Sicherheitsstandard. Dieser ermögliche es, so Haasis, dass künftig nicht nur die Loren mit dem Kalkstein gen Tal fahren, sondern auch Personenkabinen, mit denen Mitarbeiter oder auch Besucher bergauf und bergab transportiert werden können.

Dadurch werde die Plettenbergstraße vom Fahrzeugverkehr deutlich entlastet. Eine Personenkabine bietet Platz für vier Personen – vier Kabinen seien geplant. Für das Neubauprojekt Seilschwebebahn werde ein Planfeststellungsverfahren durchgeführt. Die Investitionskosten bezifferte Schillo auf zehn bis zwölf Millionen Euro.

Voraussetzung dafür, dass die neue Seilbahn gebaut wird, ist derweil ein positiver Beschluss zum Bauantrag, den Holcim für den erweiterten Kalksteinabbau auf dem Plettenberg plant. Für diesen Antrag ist alles in die Wege geleitet: Die rund 8,6 Hektar große zusätzliche Abbaufläche ist nach einer Verordnung des Landratsamts nicht mehr Teil des Landschaftsschutzgebiets.

Der Regionalverband hat zudem den Regionalplan geändert. Die Gemeinde Dotternhausen hat in dieser Woche grünes Licht für die Verpachtung der zusätzlichen Abbaufläche und einen entsprechenden Vertrag gegeben.

Nach Darstellung von Matthias Haasis von Holcim wird die Seilbahntrasse dieselbe bleiben: Im ansteigenden Waldstück wird sie allerdings drei zusätzliche Stützen brauchen. Die künftige Bahn werde statt zwei Seilen nur noch eines haben. Die Berg- und Talstationen bleiben äußerlich unverändert, werden aber im Innern völlig neu ausgebaut.

Laut Haasis werden künftig mehr Loren als bislang unterwegs sein, allerdings sei deren Fassunsvermögen geringer. Trotzdem werde die Leistung so erhöht, dass künftig keine Wochenend- oder Feiertagsarbeiten mehr ausgeübt werden müssten. An der Gesamtfördermenge – etwa 4000 Tonnen Kalkstein pro Tag – werde sich nichts ändern, versicherte Schillo.

Neue Seilbahn wird deutlich leiser

Die neue Seilbahn werde zudem deutlich leiser als die jetzige sein, zudem weniger wartungsintensiv – die Probleme mit Schmiersroffen, die auf Wiesen und Felder fallen, dürften also behoben sein. Wie bisher soll auch künftig die Bremsenergie der Seilbahn in Strom umgewandelt werden.

Die Arbeiten und die Inbetriebnahme sind für das Jahr 2021 vorgesehen. Die Bauzeit des Projekts wird voraussichtlich acht Wochen in Anspruch nehmen, dies während der Revision im Zementwerk. Die Montage der neuen Stützen erfolgt mittels Spezialhubschraubern. Die B 27 als wichtige Verkehrsachse wird nach Angaben von Holcim von den Arbeiten nicht beeinträchtigt.