Foto: Schnurr

Angestellter wird von mit Gestein gefüllter Lore erfasst. Verletzter wird mit Hubschrauber in Klinik geflogen.

Dotternhausen - Schwer verletzt worden ist am Dienstagmorgen ein Arbeiter des Dotternhausener Holcim-Werks: Der Mann wurde von einer mit Gestein gefüllten Lore erfasst.

Der Holcim-Angestellte arbeitete in der Talstation. Dort werden die Loren mit Material in Empfang genommen, die das Seilbahn-Transportsystem des Zementwerks vom Plettenberg heran bringt. Jeder der hängenden Metallbehälter ist gefüllt rund 1,6 Tonnen schwer. In die Talstation fahren sie mit etwa vier Metern pro Sekunde ein, das entspricht mehr als 14 Stundenkilometern – dem Tempo eines Dauerläufers.

Verdacht auf innere Verletzungen

Aus bislang ungeklärter Ursache wurde der Holcim-Arbeiter kurz nach 10 Uhr von einer der hereinkommenden Loren erfasst und schwer verletzt: Der leitende Notarzt Severin Neher stellte später eine Oberschenkelfraktur fest; außerdem besteht Verdacht auf innere Verletzungen, nicht zuletzt an der Wirbelsäule.

Der Verletzte konnte sich laut Werksleiter Dieter Schillo  noch selbst in den Leitstand der Talstation schleppen und Hilfe rufen. Eine der Werkssanitäterinnen von Holcim war schnell zur Stelle und leistete Erste Hilfe.

Ein Rettungswagen des Roten Kreuzes aus Balingen war innerhalb kurzer Zeit vor Ort. Für eine intensivere Untersuchung musste der Mann jedoch  aus etwa 15 Metern Höhe auf Bodenniveau gebracht werden. Dies übernahm die Höhenrettungsgruppe der Gesamtfeuerwehr Balingen mit dem Drehleiterfahrzeug: Die Feuerwehrleute brachten ihn mit einer am Transportkorb gesicherten Trage nach unten, wo er sofort im Rettungswagen weiter versorgt wurde.

Bald darauf traf der alarmierte  Rettungshubschrauber Christoph-11 ein. Der Helikopter landete auf der Wiese direkt zwischen den Holcim-Gebäuden und der Böschung der Bundesstraße. Der Verletzte wurde von der Luftrettung nach Villingen ins Krankenhaus gebracht.

Ortsangabe für Rettungskräfte zu ungenau

Trotz der Sorge um den verletzten Mitarbeiter äußerte sich Werksleiter Schillo erleichtert: Für Fälle wie diese übe man regelmäßig. Die Feuerwehr kenne die Örtlichkeiten, und Hilfe sei schnell bei dem Verletzten gewesen. "Die Kette hat gut funktioniert."

Allerdings wären der Notarzt aus Hechingen sowie die Sanitäter und Feuerwehrleute aus Balingen unter Umständen noch rascher am Einsatzort gewesen, falls die Ortsangabe präziser ausgefallen wäre: In der ersten Meldung war lediglich allgemein vom "Dotternhausener Zementwerk" die Rede gewesen – weshalb die Helfer zuerst zum Haupteingang fuhren, und erst dann zum eigentlichen Einsatzort,  direkt neben der Bundesstraße 27.

Wie es zu dem Unfall gekommen ist, stand am Dienstagnachmittag noch nicht fest.