Die Fische von Bolca sind rund 50 Millionen Jahre alt, hervorragend erhalten und eng verwandt mit den Fischen heutiger tropischer Meere. Die Fossilien sind im Werkforum zu bewundern. Fotos: Wannenmacher Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Viele Interessierte kommen zur Ausstellungseröffnung mit Fossilien aus Bolca im Holcim-Werkforum

Die Ausstellung mit Fossilien aus der versteinerten Lagune von Bolca ist im Werkforum von Holcim in Dotternhausen vor zahlreichen Besuchern eröffnet worden.

Dotternhausen. Die Schau zeigt rund 50 Millionen Jahre alte Fossilien aus der Sammlung von Joachim Hock aus Bodelshausen. Er ist mit Massimiliano Cerato, dem sogenannten "Fischer der versteinerten Lagune", über Jahrzehnte befreundet. Die Familie Cerato beschäftigt sich in der siebten Generation mit den Fossilien von Bolca und betreibt ein Museum vor Ort.

Zum Eröffnungsvortrag waren mehr als 70 Gäste gekommen, um sich von dem Bolca-Experten Helmut Tischlinger in die Monti Lessini entführen zu lassen. Fossilien von Bolca sind nicht nur deshalb interessant, weil sie hervorragend, teils mit Farbmustern, erhalten sind. Sie stehen zudem für spannende Wissenschaftsgeschichte und geben Einblick in eine besonders wichtige Zeitspanne der Evolution.

Die Gegend um Bolca bei Verona ist ein bedeutendes Fenster in die Erdgeschichte. Versteinerungen aus der Region Bolca sind weltweit in Museen zu bewundern. Noch immer sind die genauen Umstände ihrer Entstehung nicht zweifelsfrei geklärt.

In einem tropischen flachen Meer waren die Tiere und Pflanzen einst zu Hause, insbesondere die vielen Fische von Bolca, deren Vielfalt mit mehr als 300 bisher entdeckten Arten einzigartig ist. Der Referent vom Juramuseum aus Eichstätt forscht seit vielen Jahren am Solnhofener Plattenkalk, der rund 100 Millionen Jahre älter ist als die Kalkschichten von Bolca. Die Fossillagerstätte Bolca und die Familie Cerato hat er viele Male besucht. Mit dem Juramuseum in Eichstätt entstand eine Patenschaft und es entwickelten sich enge Freundschaften.

Annette Schmid-Röhl, Leiterin des Fossilienmuseums bei Holcim, stellt fest: "Die Fossilien von Bolca sind nicht nur wunderschön, sondern ›erzählen‹ uns etwas über Erdgeschichte, Evolution, Wissenschaftsgeschichte und letztlich auch über eine besondere Familiengeschichte. Es sind gerade diese Geschichten rund um eine Versteinerung, die Paläontologie so spannend machen." Die Bolca-Fossilien übten eine ganz besondere Faszination auf den Betrachter aus, betonte sie. Viele Fragen aus dem Auditorium zeigten das Interesse der Besucher.

 Die Ausstellung ist bis zum 2. Dezember im Werkforum zu sehen. Der Eintritt ist frei.