Das heiß diskutierte Thema Plettenberg-Abbau hat die Gemeinderatswahl in Dotternhausen maßgeblich bestimmt. Foto: Archiv

Bürger für Bürger erreichen auf Anhieb fünf Sitze. Einige amtierende Räte mit hoher Stimmenzahl wieder gewählt.

Dotternhausen - Die neue Liste Bürger für Bürger erreicht bei der Gemeinderatswahl in Dotternhausen auf Anhieb fünf Sitze und ist somit stärkste Fraktion. Die beiden anderen Listen kommen zusammen ebenfalls auf fünf Sitze.

Mit Spannung ist das Wahlergebnis in Dotternhausen nach den jahrlangen Auseinandersetzungen um das Zementwerk erwartet worden. Ergebnis: Die Liste Verantwortung/Fortschritt/Lebensqualität um Ilse Ringwald und Elisabeth Menholz hat drei Sitze, die Liste Unabhängige, bürgernahe Wählervereinigung um Axel Simonis und Simone Menne zwei Sitze.

Stärkste Fraktion aber ist die neue Liste Bürger für Bürger, bei der Vertreter des Vereins NUZ wie der ehemalige Hauptamtsleiter Otto Scherer kandidiert haben. Sie erreichte fünf Sitze.

Nun besteht im Gremium eine Patt-Situation. Das Zünglein an der Waage könnte somit Bürgermeisterin Monique Adrian spielen. Das Wahlergebnis sollte allerdings alle dazu ermuntern, sich zusammenzuraufen und gemeinsam für die weitere Entwicklung der Gemeinde zu arbeiten.

Stimmenkönig in Dotternhausen wurde mit 938 Voten Karl Haller, der vor wenigen Jahren dem Gremium den Rücken kehrte. Ilse Ringwald folgt ihm mit 810 Stimmen. Nicht mehr gereicht hat es für Gemeinderat Markus Schnekenburger. Auch der ehemalige Gemeinderat Hugo Uttenweiler sowie der NUZ-Aktivist und Ex-Vorsitzende des Albvereins, Günter Schäfer, schafften den Sprung ins Gemeindeparlament nicht.

Wahlberechtigt waren in Dotternhausen 1520 Bürger. 1102 von ihnen gingen zur Wahlurne, was einer Beteiligung von stolzen 72,5 Prozent entspricht. Insgesamt sind elf ungültige Stimmzettel gezählt worden.

Die Gewählten sind mit einem 3 gekennzeichnet.

UBW

Krastl, Johann 340

3Menne, Simone 426

Schmid, Volker 106

Schnekenburger, Markus 000

3Simonis, Axel 478

VFL

Eppler, Christine 319

Künstle, Christian805

Menholz, Elisabeth 562

Müller, Wolfgang 125

Rebstock, Thomas 541

Ringwald, Ilse 810

Scherer, Matthias 236

Stauß, Markus 274

Bürger für bürger

Goiser, Daniela 224

Eichstädt, Marcus 202

Freiherr Cotta von Cottendorf, Georg 617

Haller, Karl 938

Martin, Jörg 139

Özcan, Vedat 240

Rebstock, Franz 65

Ritter, Thomas 284

Schäfer, Günter 342

Scherer, Otto 709

Tscheschlock, Carmen 183

Uttenweiler, Edgar 394

Uttenweiler, Hugo 394

Wochner, Wolfgang 572

Kommentar: Pattsituation

Von Bernd Visel

Pattsituation in Dotternhausen: Das heiß diskutierte Thema Zementwerk hat die Gemeinderatswahl maßgeblich bestimmt. So ist es auch nicht überraschend, dass die Liste Bürger für Bürger, in deren Reihen einige Holcim-Gegner sitzen, gleich auf Anhieb fünf Sitze erobert hat und damit gleich stark ist wie die beiden amtierenden Listen zusammen. Die Vertreter der Mehrheitsfraktion müssen nun beweisen, dass sie es bei Verhandlungen mit Holcim besser können als ihre scharf kritisierten Kollegen. Dass aber amtierende Räte wie Ilse Ringwald, Elisabeth Menholz oder Axel Simonis in den Augen vieler Bürger nicht alles falsch gemacht haben, zeigt sich daran, dass sie eindrucksvoll im Amt bestätigt worden sind. Die Gemeindepolitik bleibt spannend, die Debatten im Gremium werden wohl härter. Bürgermeisterin Adrian muss sich auf einen schärferen Gegenwind einstellen.