BETRIFFT: Bericht "Von der Amsel bis zum Zilpzalp" vom 26. Januar

Engagierte Bürger der Gemeinden am Plettenberg und Vertreter des NABU beobachten die Pflanzenarten, die Insekten- und Vogelwelt der Hochfläche und der Hänge und beklagen zurecht, dass durch den Abbau des Gesteins bestehende Lebensräume verloren gehen.

Doch ist das nur die halbe Wahrheit. Während an einer Seite der mächtigen Grube Gestein gebrochen wird, werden andere Teile schon renaturiert. Das ist Aufgabe des abbauenden Unternehmens und muss von fachkundigem Personal (etwa Biologen) betreut sein. Dazu wird zum Beispiel die Deckschicht abgehoben und in der Grube ausgebracht, ehe der Abbau fortschreitet.

Was in der Deckschicht lebte, soll in der Grube wieder keimen. Es ist sicher eine lohnende Aufgabe für naturbeflissene Bürger , kritisch zu beobachten, ob und wie diese Entwicklung verläuft. Der Natur jedenfalls bietet die vielgestaltige Grube eine ganze Palette verschiedener Nischen: vom Tümpel am Grund über Feuchtflächen, über Schattenwinkel zu trockenen Böden, zu sonnigen Schotterhängen und zerklüfteten Felswänden.

Wie schnell und mit welcher Vielfalt sich aus dem Steinbruch eine Naturoase entwickelt, das wird auch davon abhängen, wer sich in welcher Weise dort engagiert.

Bernhard Kraus | Rottweil