Neue Gewerbeflächen entstehen im Anschluss an das Gebiet "Alte Poststraße West". Foto: Sannert

Dornstetten weist mit Bebauungsplan "Alte Poststraße Nord" neue Gewerbefläche aus.

Dornstetten - Zu den Gewerbegebieten Alte Poststraße Ost und West kommt jetzt das Gebiet "Nord" zwischen Dornstetten und Hallwangen hinzu. Der Grund: Ein geplanter Neubau des Autohauses Nestle und eine Erweiterungsfläche für Motorrad Schwizler.

Bereits im Februar dieses Jahres hatte der Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan "Alte Poststraße-Nord" – einer Erweiterung der bestehenden Gewerbegebiete auf einer bislang landwirtschaftlich genutzten Fläche – gefasst. Jetzt stand das Thema erneut auf der Tagesordnung. Diesmal ging es vor allem um die neue Abgrenzung. Denn im Februar hatte fast zeitgleich auch noch die Firma Motorrad Schwizler am Rand des Gewerbegebiets Alte Poststraße West Bedarf für zusätzliche Gewerbeflächen angemeldet.

Die Betreiber des Autohauses waren schon länger auf der Suche nach einem geeigneten Standort, um die verschiedenen Betriebsstandorte zusammen zu führen und die Unternehmensfläche gleichzeitig zu vergrößern. Doch alle anderen Standorte waren entweder nicht geeignet, oder die Grundstücke standen nicht zur Verfügung. So blieb am Ende nur die Erweiterung der Gewerbegebiete Alte Poststraße übrig.

Bei der Aufstellung des Bebauungsplans habe die Stadtverwaltung versucht, so gut es geht auf die angrenzende Wohnbebauung und die Zufahrt zum Campingplatz Rücksicht zu nehmen, erklärte Hauptamtsleiter Oliver Zwecker. Auch wollte man dem Bedarf beider Unternehmen gerecht werden.

Im neuen Bebauungsplan sollen weitestgehend dieselben Festsetzungen gelten wie in der dritten Änderung des Bebauungsplans Alte Poststraße West, hieß es. Bei Neubauten gebe es jedoch erhöhte Lärmschutz-Vorgaben. Und: die Kosten für das Verfahren müssen beide Unternehmen tragen.

Bürgermeister Bernhard Haas zeigte sich froh darüber, dass es gelungen sei, eine Lösungen zu finden, die der Ortschaftsrat Hallwangen mittrage und der beiden Firmen gerecht werde – ein "Kompromiss, mit dem beide leben können und müssen".

Mit ihrer Forderung, die Gebäudehöhe des neuen Autohauses sollte weniger als acht Meter betragen und der von Motorrad Schwizler angepasst werden, löste Stadträtin Daniela Linsbauer (FW/CDU) eine kontroverse Diskussion aus. "Acht Meter sind im Gewerbegebiet Alte Poststraße West normal", argumentierte Bürgermeister Haas. Linsbauers Fraktionskollege Christoph Mannheimer verwies auf andere Firmen in unmittelbarer Nähe, die "wesentlich höher" seien und schlug stattdessen vor, ein Pflanzgebot zu erlassen und die Farbgebung des Gewerbegebäudes vorzugeben. Schließlich handle es sich um eine exponierte Lage. Jörg Hamann (Freie Bürger) wollte davon nichts wissen: "Man sollte den Unternehmen die Freiheit lassen", sagte er und meinte damit den Außenanstrich. Er berief sich auf die vorgesehene Grünzone, auf der laut Hauptamtsleiter Zwecker das Pflanzen von großen, hochstämmigen Bäume vorgeschrieben werden könnte. "Acht Meter für ein Gewerbegebiet ist nichts", argumentierte Martin Schwenk (FW/CDU) gegen eine geringere Gebäudehöhe. Er verwies auf das neue Wohnbaugebiet in Aach, in dem der Gemeinderat zwei Vollgeschossen zugestimmt habe und meinte: "Dort ist auch eine exponierte Lage".

Pascale Peukert (FW/CDU) sagte, was wohl viele andere Stadträte dachten: "Ich bin froh, dass es in Dornstetten investitionsfreudige Betriebe und Nachfolger in diesen Betrieben gibt". Am Ende fiel die Entscheidung einstimmig – für die neue Abgrenzung des Bebauungplans Alte Poststraße Nord und den Vorentwurf. Jetzt sollen die Träger öffentlicher Belange gehört werden. Zudem muss die neue Gewerbefläche noch in den Flächennutzungsplan und in den Teilregionalplan Landwirtschaft aufgenommen werden.