93 Bauplätze entstehen im neuen Wohngebiet auf der Hochfläche zwischen Aach und Dornstetten. Foto: Sannert

Bebauungsplan für Wohngebiet "Kreuz II" auf den Weg gebracht. Gutachten liegt vor.

Dornstetten - Bereits im April dieses Jahres hatte sich der Gemeinderat mit den Stellungnahmen zum Bebauungsplan "Kreuz II" befasst. Wegen der Nähe zu einem landwirtschaftlichen Hof wurde ein Geruchsgutachten beantragt, das jetzt vorliegt.

Hauptamtsleiter Oliver Zwecker stellte das Geruchsgutachten für das Neubaugebiet zwischen Aach und Dornstetten am Dienstagabend im Gemeinderat vor. Es basiert auf einer Art Rückrechnung auf Grundlage der Tierhaltung. Dabei spiele es keine Rolle, so Zwecker, ob es sich um eine Nutztier- oder um eine Freizeittierhaltung handelt. Vielmehr sei genau definiert, welches Tier wie viele Geruchseinheiten pro Sekunde erzeugt: Bei einem großen Pferd sind es elf, bei einer Kuh 14,4 und bei einer Gans 0,63. Je nach Tierhaltung ergebe sich so eine Gesamt-Geruchsbelastung, erklärte der Hauptamtsleiter. Der Tierhalter könne frei darüber entscheiden, welche Tierarten und wie viele Tiere von jeder Art er in seinen Stallungen hält – solange der Höchstwert je Gebäude nicht überschritten wird. Im vorliegenden Fall handelt es sich um insgesamt drei Stallungen.

Der Hauptamtsleiter hatte darauf verzichtet, den Sitzungsunterlagen das 40 Seiten umfassende Werk beizufügen. Die Ausführungen des Gutachtens, so Zwecker, seien von Hofeigentümern, beziehungsweise von den Hofbetreibern, als auch von den Fachbehörden anerkannt worden. Somit seien alle Fragen, die noch offen waren, geklärt.

Die Folge ist jedoch: Die Zahl der Bauplätze muss gekürzt werden. Von den 96 Plätzen müssen drei entfallen, die in unmittelbarer Nähe zu dem landwirtschaftlichen Hof liegen.

Mehrfamilienhäuser entlang des Bahndamms

Und es gab noch mehr Änderungen. Laut Sebastian Rolfes vom Ingenieurbüro Eppler ist auch die Straßenführung zu ändern und auf wenigen Grundstücken ein Leitungsrecht für das Ableiten des Schmutzwassers einzutragen. Zudem sei es erforderlich, so Rolfes, die Station der Netze BW zu verschieben.

Bürgermeister Bernhard Haas brachte das Thema Mehrfamilienhäuser noch einmal vor. Der Planer regte deshalb an, die Höhe der Gebäude zu überdenken. "Es sollte so sein, dass die Festsetzungen in 90 bis 100 Prozent passen", sagte er. Anträge auf Befreiungen könnten so verhindert werden. Rolfes schlug vor, entlang des Bahndamms den Bau von Mehrfamilienhäusern vorzusehen, da hier das Gelände stark abfällt. Die Gebäudehöhe sollte allerdings auf maximal 14 Meter begrenzt werden.

Der Gemeinderat stimmte diesen Vorschlägen mehrheitlich ebenso zu wie dem Beschlussvorschlag der Verwaltung. Demnach wurde der Bebauungsplanentwurf in der geänderten Fassung gebilligt. Die restlichen Stellungnahmen von Behörden und sonstigen Trägern öffentlicher Belange zum Vorentwurf des Bebauungsplans "Kreuz II", die bei einer frühzeitigen Beteiligung der Öffentlichkeit eingegangen waren, wegen des fehlenden Geruchsgutachtens aber nicht hatten gegeneinander abgewogen werden können, wurden vom Gremium bestätigt und die Stadtverwaltung beauftragt, die Beteiligung der Öffentlichkeit, der Behörden und der sonstigen Träger öffentlicher Belange einzuleiten.