Die Wildkräuterführungen im Rahmen des Dornstetter Freizeitsommers stoßen auf große Resonanz. Foto: Kalmbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Freizeitsommer: Unterwegs in Hallwangen mit der Naturpädagogin und Köchin Bärbel Kalmbach

Dornstetten-Hallwangen . Mit ihrer Leidenschaft für Wildkräuter und Kochen, gegen die kein Kraut gewachsen ist, begeistert Naturpädagogin und Köchin Bärbel Kalmbach jedes Mal aufs Neue die Teilnehmer der Wildkräuterführungen im Rahmen des Dornstetter Freizeitsommers.

Sie vermittelt anschaulich und lebendig das uralte Wissen über die Heilpflanzen. Gleich, ob sie in der Küche oder Hausapotheke Verwendung finden. Jetzt im August waren die Wiesen abgemäht, und so kamen die Wildkräuter im Wald in den Fokus.

Die großwüchsige, dominante Engelwurz wird mit ihren heilkräftigen Wurzeln vor allem in Magenbittern angesetzt, so Bärbel Kalmbach. Die Samen können sowohl in Tinkturen, Tee oder auch als Brotgewürz verwendet werden. Schon die Kelten hätten um den "Arzneischrank" gegen Grippe, Erkältung, Entzündung von Nieren und Blase und gegen Magenverstimmungen des Wasserdostes gewusst. Die Indianer hätten sogar auf das ganze frische Kraut, als Sirup gekocht, bei Malaria geschwört.

Sowohl das schmalblättrige und vor allem das kleinblütige Weidenröschen und ihre Verwandten seien alle essbar und hilfreich bei Prostata-, Nieren- und Blasenbeschwerden. Betörend ätherischen Duft strömte die wilde Minze aus, die den Wassergraben besiedelt hat. Das frische Kraut stärke Körper und Geist gleichermaßen und diene sogar zur Abwehr von Insekten. In diese bunte Kräutergesellschaft mischt sich auch das Mädesüß mit seinem natürlichen "Aspirin".

Natürliches Aspirin

Schon zu Dinosaurierzeiten sei der Ackerschachtelhalm gewachsen. Kalmbach warnte vor dem giftigen Partner, dem Sumpfschachtelhalm, und empfahl das äußerst kieselhaltige Kraut vor allem für Pflanzbrühen gegen Pilzkrankheiten wie Mehltau oder Rosenrost. Auch Brühen mit Brennnesseln und Beinwell stärkten – im Mischungsverhältnis ein Liter Brühe und neun Liter Wasser – die Pflanzen. Die Wurzeln von Beinwell, in einer Tinktur mit Korn angesetzt, würden bei der Heilung von Knochenbrüchen, Zerrungen oder Quetschungen helfen. Der strenggeschützte Andorn war am Waldrand zu findent. Er kann laut Kalmbach als Tee gegen Husten, Schnupfen, Leberleiden, Halsschmerzen und als Auflage bei entzündeten Wunden angewendet werden. In Kalmbachs naturnahem Garten am Bach wachsen viele dieser Wildpflanzen, die da "einfach eingeflogen" und ein Tummelplatz für Schmetterlinge, Bienen, Hummeln, Vögel und anderes Getier sind. In diesem kleinen Paradies verwöhnten Fritz und Bärbel Kalmbach anschließend die Naturfreunde mit wild-würzigen Köstlichkeiten.