Stollenbefahrung bei Kerzenschein - ein ganz besonderes Erlebnis. Foto: Stephan Liedtke

Hallwanger Verein lädt am Samstag, 20. Juli, wieder zu beliebter Veranstaltung ein. Vorplatz bekommt Namen.

Dornstetten-Hallwangen - Am 20. Juli ist es wieder so weit: Der Förderkreis Historischer Bergbau Hallwangen dreht im Besucherbergwerk Himmlisch Heer das Licht ab und taucht die Stollen in sanften Kerzenschein. Hunderte Teelichter machen die Befahrung der mittelalterlichen Grube zu einem eindrucksvollen Erlebnis für Groß und Klein.

Los geht es um 17 Uhr. Im Rahmen eines kleinen Festaktes wird der Vorplatz des Bergwerks auf den Namen "Sepp Plankovits-Platz" getauft. Plankovits hatte sich in vielfältiger Weise um den historischen Stollen verdient gemacht. Er trug Werkzeuge und Bildmaterial zusammen, dokumentierte das Leben der Bergleute und ihrer Familien. Auch die in der Ortschaftsverwaltung ausgestellte Mineraliensammlung geht auf ihn zurück. In diesem Jahr hätte der Bewahrer der Hallwanger Bergbaugeschichte seinen 100. Geburtstag gefeiert. Plankovits war es auch, der den Zugang zum Stollen 1971 - nach einer letzten Befahrung - mit einer großen Sandsteinplatte verschloss. Zu dieser Zeit hatten Jugendliche das aufgelassene Bergwerk als Abenteuerspielplatz entdeckt, die Grube zugänglich zu lassen wäre zu riskant gewesen.

Bei jener letzten Befahrung an seiner Seite: Tochter Erna. Die damals 14-Jährige erinnert sich noch gut an den Ausflug unter Tage. Acht Meter seilten sich Vater und Tochter damals ab, bis sie den historischen Stollen erreicht hatten. Über eine Strecke von 70 Metern folgten die beiden dem Gang, dann war Schluss. "Weiter ging es nicht." Die Leidenschaft für den Bergbau teilten die beiden. "Das waren für mich die schönsten Sonntage, wenn ich mit unter Tage durfte", erzählt Erna - die heute mit Nachnamen Märgner heißt und das Vermächtnis ihres Vaters fortführt. 1995 gründete sie mit 67 Gleichgesinnten den Förderkreis Historischer Bergbau Hallwangen, ein Jahr später machte sich der Verein an die Aufwältigung des Stollens. Seitdem haben freiwillige Helfer tonnenweise Gestein aus dem Berg geschafft und die alte Grube als Besucherbergwerk zu neuem Leben erweckt.

Was der Verein so alles auf die Beine gestellt hat, davon kann man sich am Samstag, 20 Juli, an Ort und Stelle überzeugen.