Genossen die Wildkräuterführung: die Vorschüler aus Hallwangen vor dem voll erblühten Holunderbusch. Foto: Kalmbach Foto: Schwarzwälder-Bote

Führung: Hallwanger Vorschüler entdecken die Natur

Dornstetten-Hallwangen. Als Kräuterdetektive entdeckten die Vorschüler des Hallwanger Kindergartens die prall gefüllte Speisekammer der Wiesen bei ihrer Wildkräuterwanderung mit Naturpädagogin Bärbel Kalmbach. Am Kübelbach staunten sie über die vielen Weiden, aus deren Rinde früher eine Tinktur angesetzt wurde – als Aspirinersatz. Mit allen Sinnen erlebten sie den voll erblühten, duftenden Holunderbusch. Beeindruckt zeigen sich die Kinder von der Schafgarbe, deren lateinischer Name Achillea auf Achilles, den Helden des Trojanischen Kriegs, hinweist. Lustig fanden sie den Namen Pimpinelle, eine Pflanze, die Salate, Smoothies und Kräuterbutter aufpeppt.

Die Vorschüler und ihre Erzieherinnen Ulrike Fahrner und Silvia Horlacher sowie Praktikantin Tiziana erfuhren auch, dass Insekten und Pflanzen eine Symbiose bilden. Landete eine Stechmücke auf der Haut eines Kinds, wusste die Naturpädagogin Rat: das Wiesenpflaster Spitzwegerich aufgerollt, etwas angekaut mit Spucke und darauf verrieben vertreibt den Juckreiz.

Mit Johanniskraut machten die Kinder den Test, ob der rote Farbstoff Hypericin schon in den Blüten gelagert ist: Sie zerrieben diese zwischen den Fingern, und die Hände färbten sich rot. Mit Öl vermischt und angesetzt, stellten die Vorschüler mit Ulrike Fahrner im Kindergarten heilkräftiges Johannis-Rotöl her. Besonders freuen sie sich auf ihren Rosenzucker – die gesammelten getrockneten Rosenblüten mit Zucker vermischt: ein Natur-Bonbon.

Im Kindergarten zurück, genossen alle Brot mit frischer Wildkräuterbutter und ein Getränk aus Holunderblütensirup und Wasser. Die gesammelten Kräuter und Blüten werden jetzt getrocknet und als Tee gekostet.