Mit einem Jolka-Fest wurde im Heimatmuseum die Finissage der Dezember-Galerie gefeiert. Günter Grimm alias Väterchen Frost hatte für die Kinder Geschenke mitgebracht. Foto: Günther Foto: Schwarzwälder Bote

Finissage: Jolka-Fest beendet Ausstellung

Dornstetten. Eine fröhliche und bunte Gesellschaft fand im Dornstetter Heimatmuseum zur Finissage der Dezember-Galerie ein. Themenschwerpunkt der Ausstellung waren die Russland-Bilder der 2017 verstorbenen Künstlerin Eleonore Kötter (wir berichteten). Da das Ende der Ausstellung auf das Datum des russischen Weihnachtsfests fiel, lag es nahe, mit einem großen Jolka-Fest beide Ereignisse gemeinsam zu feiern. Eingeladen zu dieser Doppelveranstaltung hatten die Projektgruppe Kunst und Kultur und die Kunststiftung Eleonore Kötter Dornstetten.

Chor singt russische und deutsche Lieder

Für einen fröhlichen und weihnachtlichen Nachmittag sorgte der Chor Neues Leben unter der Leitung von Raisa Krej, der, unterstützt mit Akkordeonklängen von Irina Lang, mit schwungvollen musikalischen Beiträgen die Veranstaltung bereicherte. Geprägt wurde der beeindruckende Nachmittag indirekt auch durch die verstorbene Dornstetter Künstlerin selbst, nicht nur durch ihre vielen ausgestellten Bilder und ein von ihr aufgestelltes Foto auf ihrem Schreibtisch, sondern auch durch ihre Tagebuchaufzeichnungen. Freundin und Künstlerkollegin Marion Dämmig las aus den Tragebucheinträgen der zahlreichen Russlandreisen. Kötter beschrieb dabei viele Begegnungen und Erlebnisse in dem von ihr so geliebten Land.

Olfert Dorka, Organisator von mehr als 50 Russlandreisen und langjähriger Wegbegleiter der Künstlerin, erzählte von den gemeinsamen Begegnungsreisen, die immer auch die gemeinsame Arbeit an einem karitativen Projekt beinhalteten. Auf diesen Reisen malte Eleonore Kötter viel, Zeichenstift und Skizzenblock hatte sie stets dabei. Wie sich Dorka erinnerte, fehlten ihr dabei unterwegs aber oft die passenden Farbstifte. Daher habe sie in ihren Skizzen einfach die Farbbezeichnungen dazugeschrieben. Kötter sei stets eine stillere Reiseteilnehmerin gewesen, die sich, um zu zeichnen, auch von der Gruppe ausklinkte. Ihr besonderes Interesse galt den russischen Kirchen und Klöstern.

Oft organisierte Eleonore Kötter auf den gemeinsamen Reisen auch Bilderausstellungen. Die Erlöse spendete sie an örtliche Kirchengemeinden. Wie aus ihren Tagebucheinträgen hervorgeht, genoss sie die vielen bereichernden Begegnungen und die russische Gastfreundschaft sehr. Kostproben russischer Gastfreundschaft konnten die Besucher auch bei der Finissage bei Tee und Keksen genießen. Der Chor Neues Leben griff diese besondere Stimmung auf und sang mit großer Klangfülle und Klangreinheit russische und deutsche Lieder. Passend zum Wetter draußen wurde da "Ein kleiner weißer Schneemann" besungen, und es erklang das "Glöckchen-Lied".

Nicht fehlen beim Weihnachtsfest der orthodoxen Kirche, dem Jolka-Fest, darf aber auch Väterchen Frost, der gemeinsam mit seiner Enkeltochter, dem Schneemädchen Snegurotschka das kommende gute neue Jahr verkörpert und die Geschenke ins Haus bringt. Wobei die Kinder vorher etwas singen oder ein Gedicht aufsagen müssen. Quasi als Idealbesetzung trug Günter Grimm von der Projektgruppe Kunst und Kultur als Väterchen Frost zum Gelingen dieses fröhlichen Nachmittags bei. Gemeinsam mit ihm tanzten und sangen am Ende alle Besucher im Kreis um den aufgestellten Tannenbaum.