Finanzplanung: Kindergarten Hallwangen nun auf vier Gruppen ausgelegt / Altes Gebäude wird abgerissen

Bürgermeister Bernhard Haas hatte es bereits in seiner Haushaltsrede angekündigt: Der neue Kindergarten in Hallwangen soll größer werden als ursprünglich geplant. Dementsprechend steigen auch die Kosten.

Dornstetten. Dass der Kindergarten am Klosterweg in Hallwangen immense Mehrkosten in der mittelfristigen Finanzplanung verursacht, darüber hatte Kämmerer Jochen Köhler in der jüngsten Gemeinderatssitzung in Sachen aktuelle Haushaltslage gesprochen (wir berichteten gestern). Ein Richtwert des Gemeindetags gehe, so Köhler, von 40 000 Euro pro Kind aus. Die Kostenberechnung der Verwaltung für den Neubau belaufe sich bisher auf rund drei Millionen Euro. Lege man die Berechnung des Gemeindetags zugrunde, komme man auf etwa 4,1 Millionen Euro.

Die Diskussion über diesen Punkt nahm in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats größeren Raum ein. Konkret ging es um die Vorstellung und Planung der Kostenberechnung, den Bauantrag, einen Förderantrag für rund 120 000 Euro und die Ausschreibung der Rohbauarbeiten. Das Gremium erteilte letztlich bei zwei Enthaltungen seine Zustimmung.

Geplant war zunächst ein neuer dreigruppiger Kindergarten, jetzt sollen es wegen erhöhten Bedarfs vier Gruppen für insgesamt 103 Kinder werden und ein Raum mehr auf dem Flachdach des neu zu errichtenden Gebäudes. Der alte Kindergarten muss weichen. Das Bauprojekt als solches wird einige Jahre in Anspruch nehmen.

Was wann wo genau geschieht und vor allem, was es genau kostet, könne derzeit niemand konkret sagen, hieß es seitens der Verwaltung. Wichtig sei die jeweilige Beschlussfassung über notwendige Einzelschritte, so wie an diesem Abend. Genau an diesem Punkt insistierten einige Ratsmitglieder, man müsse Klarheit über die Kosten erhalten. Das sei sonst den Bürgern auch gar nicht vermittelbar, so der Tenor. Karlheinz Raisch (Freie Wähler/CDU) echauffierte sich mehrfach, ob es denn nun zwei oder rund vier Millionen Euro seien, über die man spreche.

Aufzug und Lüftung schlagen zu Buche

Geplant sind zudem ein Aufzug und eine Lüftungsanlage. Letztere sei, wie es hieß, vorgeschrieben – manuell oder mechanisch, aber Pflicht für die Belüftung, vor allem in sonnenträchtigen Monaten. Was nicht allen Ratsmitgliedern so präsent war und einige Verwunderung auslöste.

Entsprechende Kosten würden insbesondere verursacht, da nur eine mechanische Variante in Frage komme, rein dadurch bedingt, dass eine manuelle Lüftung mit ständig offenen Fenstern gar nicht gestattet und möglich sei. Das erläuterte der Vertreter des zuständigen Architekturbüros TK-Plan aus Altensteig, Thomas Klink.

Bürgermeister Bernhard Haas betonte, man müsse jetzt über einen Förderantrag im Rahmen des Programms "Kinderbetreuungsfinanzierung" abstimmen, denn dieser müsse bis 30. September gestellt werden. Jetzt sei man noch handlungsfähig; angesichts der bevorstehenden Kommunalwahlen müsse ad hoc entschieden werden, da sich der Gemeinderat nach der Wahl erst neu konstituiere. Dadurch dürfe die Antragstellung aber eben nicht verzögert, und eventuelle Fördergelder dürften nicht verspielt werden.