Schulsozialarbeiterin Sabine Heim stellte dem Gemeinderat ihren Tätigkeitsbericht vor. Foto: Stadler Foto: Schwarzwälder Bote

Kommunales: Schulsozialarbeiterin Sabine Heim berichtet über ihre Arbeit im abgelaufenen Schuljahr

Mit einer seit September 2015 von 50 auf 60 Prozent aufgestockten Stelle ist Schulsozialarbeiterin Sabine Heim an drei Schulen in Dornstetten unterwegs. In ihrem Jahresbericht wurde deutlich, dass ihre Arbeit enorm zugenommen hat.

Dornstetten. Zum sechsten Mal legte die Dornstetter Schulsozialarbeiterin Sabine Heim dem Gemeinderat ihren Jahresbericht vor. Dabei zeigte sich auch, dass großer Bedarf in diesem Bereich besteht, nicht nur an den bereits betreuten Schulen.

Im vergangenen Schuljahr 2017/18 war Sabine Heim für 34 Klassen mit 738 Schülern an drei Schulen zuständig. Neben der Grundschule Dornstetten betreut sie die Werkrealschule und die Realschule. Ihr Büro hat sie im Dornstetter Schulzentrum, im Wesentlichen ist sie vormittags an Schultagen im Einsatz.

Bereits nach dem ersten Schulhalbjahr hatte sie an 85 Arbeitstagen 52 Eltern- und 154 Schülergespräche geführt. "Das sind so viele Elterngespräche wie sonst in einem ganzen Schuljahr", stellte Heim dazu fest. Insgesamt sei die Zahl der Gespräche deutlich gestiegen.

Dass ein großer Bedarf im Bereich Schulsozialarbeit vorhanden ist, lasse sich nicht leugnen. Umso mehr freut es Heim, dass das Angebot gut angenommen wird. Der Trend aus dem Winterhalbjahr hat sich auch in der zweiten Schuljahreshälfte fortgesetzt. Neben den Einzelgesprächen, die ganz unterschiedliche Themen aufgreifen – von Konflikten in der Klasse über familiäre Probleme und erlebte Gewalt bis zu Liebeskummer –, fanden auch Klassenbesuche statt.

Die Arbeit von Schulsozialarbeiterin Heim erstreckt sich auch auf die Integration von Schülern aus anderen – insgesamt 26 – Nationen in Regelklassen, bei denen sie anfangs auch bei Konflikten unterstützend mitwirkt.

Dass sich die Probleme auch an anderen Schulen häufen, wusste Ratsmitglied Joachim Kumm (SPD), Schulleiter an der Grundschule Hallwangen, zu berichten. Gleichzeitig meldete er Bedarf in Sachen Schulsozialarbeit auch in seiner Bildungseinrichtung an. Bürgermeister Bernhard Haas erklärte dazu, dass Sabine Heim ein Mehr an Arbeit aufgrund ihrer 60-Prozent-Beschäftigung nicht erbringen könne, obwohl das von Vertretern anderer Schulen in Dornstetten auch schon angesprochen worden sei.

Stadträtin Mareile Jordan (Freie Bürger) sieht ebenfalls die Notwendigkeit der Schulsozialarbeit, sowohl in Hallwangen als auch am Gymnasium in Dornstetten. Stadtrat Rolf Straub (Freie Bürger) fragte an, wie viele Schüler bei einer Ganztagsbesetzung von der Schulsozialarbeit betreut werden können. Heim erklärte dazu, dass man bei einer 100-Prozent-Stelle von 250 Schülern ausgehen kann, die betreut werden.

Sie ist die einzige Schulsozialarbeiterin im gesamten Landkreis, die mit einer Teilzeitstelle an drei Schulen unterwegs ist. Meist ist sie in Schulzeiten länger anwesend, arbeitet an allen Schultagen vor Ort und legt ihren Urlaub in die Schulferienzeiten.

Hälfte der Kosten durch Landeszuschuss gedeckt

Auf die Frage von Straub, wer die Kosten dafür trage, erklärte Hauptamtsleiter Oliver Zwecker, dass die Personalkosten etwa zur Hälfte durch einen Landeszuschuss gedeckt sind. Würden auch die Grundschule Hallwangen und das Gymnasium Dornstetten von der Schulsozialarbeiterin betreut werden, kämen locker, so Bürgermeister Haas, nochmals 50 Prozent Arbeitsaufwand dazu. Heim wird jedoch, das betonte sie ausdrücklich, ihre Arbeitszeit nicht aufstocken. Ratsmitglied Kumm sieht deshalb die Notwendigkeit einer zweiten Kraft. Der Gemeinderat nahm den Tätigkeitsbericht über die Schulsozialarbeit zustimmend zur Kenntnis.