Von hier soll die Stahltreppe Besucher in den oberen historischen Stollen führen. Zur Umsetzung dieses Plans ist der Verein auf Spenden angewiesen. Foto: Matthias Zizelmann

Ohne zusätzliche Spenden ist Zeitplan nicht zu halten. Stahltreppe übersteigt die Mittel des Vereins.

Dornstetten-Hallwangen - Rund 8000 Euro und 1304,5 Stunden ehrenamtliche Schwerstarbeit investierte der Förderkreis Historischer Bergbau Hallwangen im vergangenen Jahr in sein Großprojekt, einen 500 Meter langen Rundgang durchs Besucherbergwerk.

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Fahrstollen und große Erzhalle sind vom Abraum befreit, insgesamt schafften die Helfer gut 400 Tonnen Schwerspat nach draußen. Eine massive Stahlbetonstütze mit 3,75 Meter Höhe sichert –wie vom Bergamt gefordert – die Erzhalle ab. Und auch die ersten Betonstufen der geplanten Treppenanlage sind gesetzt.

Von dort sollen die Besucher später über eine Stahlkonstruktion in den etwa 15 Meter höher gelegenen historischen Stollen gelangen. Und genau da liegt das Problem. Denn eine solche Maßanfertigung kostet, und das nicht zu knapp. Rund 15.000 Euro werde der Verein für die Stahltreppe wohl in die Hand nehmen müssen, führte Vorsitzende Erna Märgner bei der Hauptversammlung aus.

Ohne zusätzliche Spenden ist der Zeitplan nicht zu halten

Was, wie Kassierer Joachim Hirsch klarstellte, die Mittel des Vereins übersteige: "Dafür reichen unsere Finanzen nicht." Was nun auch den Zeitplan ins Wanken bringt. Denn ursprünglich sollte der Rundgang pünktlich zum Dornstetter Stadtjubiläum im Jahr 2017 stehen. Doch ohne zusätzliche Spenden werde dieses Datum nicht zu halten sein, so Hirsch. Für den Bergbauvereine heißt das: Klinkenputzen. Dabei gibt es unter Tage schon mehr als genug zu tun.

Derzeit legt der Helfertrupp den Durchgang zur Haspelkammer frei. Etwa die Hälfte sei bereits geschafft, informierte Wilfried Märgner, Verantwortlicher vor dem Bergamt. Einmal fertiggestellt, führt der komplette Rundgang vom historischen Stollen über die Treppenanlage in den darunter gelegenen Fahrstollen. Von dort geht es durch Haspelkammer und "weiße Halle" wieder zurück in den historischen Stollen.

Letzterer ist bereits jetzt befahrbar, wie es im Bergbaujargon heißt. Allein im vergangenen Jahr führten Mitglieder des Bergbauvereins 1733 Besucher durch den Stollen. Hinzu kamen 68 Arbeitseinsätze, bei denen 154 Ehrenamts-Stunden über, und weitere 1304,5 unter Tage aufliefen. Doppelt so viele, wie noch im Vorjahr. Neu im Team ist eine vierköpfige Rentnergruppe. Diese, so Wilfried Märgner, rücke zwischen den Großeinsätzen an und erledige die Feinarbeit. Und noch etwas ist neu: ein gebrauchter Radlader zum Verladen des Schwerspats.

"2015 war ein sehr effektives und eines der arbeitsreichsten Jahre in der Vereinsgeschichte", fasste Wilfried Märgner zusammen. Und die Vorsitzende ergänzte: "Ich denke, dass wir dieses Kleinod schön herrichten werden. Wir haben große Freude an dem Projekt und das wird auch so bleiben."

Doch aller Arbeit zum Trotz: Die Geselligkeit kam im vergangenen Jahr nicht zu kurz. Und wird auch im laufenden Jahr wieder gepflegt. Am 16. Juli steht das traditionelle Lichterfest im und um das Bergwerk auf dem Programm, am 4. Dezember findet wieder die Barbarafeier statt, gemeinsame Ausflüge fehlen ebenfalls nicht. Zudem ist eine neue Homepage in Arbeit.

Bei den anschließenden Wahlen wurde der zweite Vorsitzende Joachim Hirsch einhellig im Amt bestätigt. Ebenso Kassenprüfer Wolfgang Schmidt sowie die Beisitzer Lenz Brüstle, Hans Eisenbeiß, Ulrich Bergler, Martin Groß, Wilfried Märgner, Wolfgang Strittmatter und Günter Kübler. Letzterer war auch in seiner Funktion als Ortsvorsteher gekommen. "Ich bin stolz auf diesen Verein", so Kübler. "Und stolz darauf, Mitglied zu sein."

Weitere Informationen: und Kontaktadressen unter unter www.bergwerk-hallwangen.de