Gabi Kreher mit ihrem Roman "Wehrstein" vor dem Eingang ins Tonnengewölbe Foto: hs Foto: Schwarzwälder Bote

Lesung: Gabi Kreher nimmt ihre Zuhörer auf der Ruine Wehrstein mit auf eine Zeitreise

Sulz-Fischingen (hs). Der Weg über den schmalen Pfad zur Burgruine Wehrstein in Fischingen ist zwar mühsam und steil, doch spätestens beim Erreichen der Burgruine, entschädigt der wunderbare Blick ins Neckartal, die Strapazen. Hoch über dem friedlich liegenden Dorf im engen Neckartal, durchzogen von Eisenbahn und Landesstraße, grüßt die einst mächtige Burganlage in der Abendsonne.

Am Donnerstagabend kam Leben in die sonst himmlische Ruhe auf der Burg. Es erklang mittelalterliche Flöten-Musik über die Lautsprecher. Ungefähr 80 Besucher warteten gespannt auf die Autorin Gabi Kreher und deckten sich noch schnell mit Getränken und Speckbrot ein. Und dann tauchte sie auf, gewandet in ein lindgrünes, dem Mittelalter nach empfundenen, langen, ärmellosen Kleid. Die hochgesteckten Haare unterstreichen den festlichen Auftritt der Autorin.

Mit der Lesung aus ihrem Roman "Wehrstein" hat der Förderverein "Burgruine-Wehrstein" wieder einmal ein Event auf der alten Burganlage präsentiert. Wo könnte Gabi Kreher ihren Roman besser präsentieren als am Handlungsort?

An diesem Abend stimmte einfach alles: gut gelaunte, mit Applaus nicht sparenden Zuhörer, ein lauschiges Plätzchen unter großen weisen Sonnenschirmen und ein lauer Sommerabend. Mit der historischen Burg im Rücken begeisterte die Romanschreiberin das Publikum. Perfekt vorgetragen hat Gabi Kreher ihre wohlgeformten Sätze und tollen Umschreibungen, so kam in den zwei Teilen der Lesung nie Langeweile auf. Man hatte das Gefühl, dass die Zuhörer durchaus auch noch einen dritten Teil genossen hätten.

In dem Roman geht es um unerklärliche Krankheitsfälle, um die Aufklärung eines Mordes, um das Ändern einer Prophezeiung und die Rettung der Zukunft. Dazu reisen die beiden besten Freundinnen Liz und Jo, größte Feindinnen von Rio und Hannes, mit der Zeitmaschine in das Jahr 1489. Die spannende Handlung zieht den Leser in seinen Bann.

Ein Buch zu schreiben, das war für Gabi Kreher schon immer ein Traum. Auf den Handlungsort kam sie übrigens beim Austeilen des WOM, als der Blick auf die Burgruine sie nicht mehr los ließ.

Als Lektüre für die eigenen Kinder geplant, schrieb sie das Buch um in einen Roman für junge Erwachsene und Junggebliebene. "Dabei kam mir zugute, dass ich schon immer viel lese", verriet die Autorin. Nach diesem Erfolg schreibt Gabi Kreher schon am nächsten Buch. "Es soll ein Spannungs- und Frauenroman werden" – mehr möchte sie aber noch nicht verraten.