Kindergärten: Bedarfsplanung und Gebührenanpassung sorgen für heftige Diskussionen

In seiner letzten Sitzung vor der Kommunalwahl stellte die Verwaltung dem Dornhaner Gemeinderat den mit den Leitungen und Trägervertretern der Kindergärten im Stadtgebiet erstellten Kindergartenbedarfsplan 2019/ 2020 vor.

Dornhan. Für das städtische Kinderhaus sind aktuell keine Veränderungen geplant. Derzeit sind alle Ganztagesplätze belegt. Bei weiterer Nachfrage nach Ganztagesplätzen muss eine Gruppe umgewandelt werden. Durch die Nutzung der Räumlichkeiten der ehemaligen Arztpraxis wäre eine Erweiterung möglich.

Im evangelischen Kindergarten Dornhan existiert eine Warteliste für das kommende Kindergartenjahr 2019/2020. Dort werden bauliche Veränderungen im Rahmen der Sanierung durchgeführt. Im katholischen Kindergarten in Leinstetten ist auf Grund der eingeschränkten Räumlichkeiten keine Erweiterung der Betriebserlaubnis möglich. Dort besteht eine hohe Nachfrage nach U3- (unter drei Jahre) Plätzen, auch die VÖ (verlängerte Öffnungszeiten) werden immer mehr angenommen. Ab September soll in den ehemaligen Jugendräumen eine Schulkindbetreuung eingerichtet werden. Zudem besteht im Kindergarten Leinstetten zusätzliche Personalbedarf.

Im evangelischen Kindergarten in Marschalkenzimmern sind keine Änderungen und Erweiterungen möglich. Auch hier besteht eine Warteliste. Im vorgelegten Bedarfsplan ist vermerkt, dass ein Neubau derzeit in Planung sei.

Dies war Gemeinderat Alois Schanz jedoch zu wenig. Er fragte konkret nach, bis wann endlich der Gemeinderat zu diesem Projekt informiert werde. In der Einwohnerversammlung habe es keine konkreten Aussagen dazu gegeben.

Immer wieder fragten Bürger bei ihm nach dem aktuellen Sachstand, aber er könne keine Auskunft geben. Zudem sei die wirtschaftliche Situation so gut, dass es möglich sein müsse, das Projekt zu finanzieren.

Er verwies zudem auf laufende Zuschussprogramme, aus denen Finanzmittel beantragt werden könnten. Ein Großteil der Gemeinderatsmitglieder sah das ähnlich.

Bürgermeister Markus Huber verwies auf die aktuell laufenden ersten Planungsschritte. Zuerst müsse gemeinsam mit der Kirchengemeinde eine Idee entwickelt werden, wie ein Neubau aussehen könne. Danach seien die Kosten zu schätzen. Erst, wenn diese vorlägen, könne ein Zuschuss-Antrag erstellt werden.

Alois Schanz stellte den Antrag, diesen Punkt auf die nächste Tagesordnung zu übernehmen. Ähnlich sahen das auch seiner Ratskollegen und unterstützten das Ansinnen von Schanz.

Für den evangelischen Kindergarten sind keine Änderungen im Rahmen der Gruppen- und Personalplanung erforderlich, da die Kinderzahlen stagnieren. Die Schulkindbetreuung wird weiterhin angeboten und wird auch stark nachgefragt.

Derzeit werden 15 Kinder außerhalb von Dornhan betreut. Dafür leistet die Stadt einen interkommunalen Ausgleich in Höhe von 25 000 Euro. 18 Kinder aus Gemeinden außerhalb von Dornhan besuchen Einrichtungen im Stadtgebiet. Dafür erhält die Stadt Dornhan einen Ausgleich in Höhe von 28  000 Euro.

Bei Vorstellung der Satzungsänderung zur Erhebung der Kindergartenbeiträge, die sich an den Empfehlungen des Städte- und Gemeindetags orientiert wurde eine Erhöhung der Gebühren der verlängerte Öffnungszeiten von 114 Euro auf 134 Euro ausgewiesen.

Für die in der Sitzung anwesenden Eltern war diese Erhöhung von 15 Prozent zu hoch. In vergleichbaren Einrichtungen im Umland seien die Gebühren nicht so hoch, machten sie geltend. Seitens der Verwaltung wurde als Argument für die Erhöhung der höhere Aufwand für eine VÖ-Gruppe angeführt. Nach einer längeren Diskussion stimmten die Gemeinderäte für eine gleitende Anpassung der Gebühren für die VÖ-Gruppe in Leinstetten. Die Gebührenanpassung wurde dann auf eine der nächsten Sitzungen vertagt.