In den Kornspeichern lagert der Getreidevorrat für die Dorfbewohner. Foto: Verein

Notration für schlechte Tage: Der Verein "Helfende Hände" Dornhan sammelt Spenden für den Bau von Kornspeicher in Niger.

Dornhan - Kornspeicher sollen der nigrischen Bevölkerung helfen, eine Hungersnot abzuwenden. Der Verein Helfende Hände Dornhan und HIS Niger unterstützt sie dabei. Mit der Regenzeit Anfang Juni droht der ländlichen Bevölkerung in Niger eine Hungersnot. Hirse, Reis und Mais – alles kostet mehr und ist meist nur auf größeren Märkten zu finden. Die eine Mahlzeit am Tag fällt dann sehr dürftig oder ganz aus. Viele Menschen sind unterernährt, Krankheiten die Folge.

Ein nachhaltiges Konzept, diesen Kreislauf des Hungers zu durchbrechen, lernten der Verein Helfende Hände Dornhan und HIS Niger nach eigenen Angaben von internationalen Partnern: die Einrichtung von Kornspeichern oder Foodbanks. Die Projektleiter des Vereins vor Ort, Renate und Yacouba Seydou, betreuen mittlerweile über 50 Kornspeicher. Zwei davon finanzierte der Verein.

So funktioniert’s: In einem Dorf wählen die Bewohner ein Komitee, das die Foodbank verwalten wird. Diese wird von den Einheimischen nach Vorlage gebaut. Der Anfangsbestand von 100 Säcken mit je 100 Kilogramm Getreide wird beschafft, wenn die Preise gerade günstig sind. Dann wirtschaften die Einheimischen eigenverantwortlich.

Im Juni öffnet der Speicher, der Abgabepreis für das Getreide liegt jetzt unterhalb des Marktpreises. Dieser Preis wird im Einvernehmen zwischen Komitee und Repräsentanten der Kapitalgeber festgelegt. Vom Erlös des Verkaufs an die Dorfbevölkerung wird in der Erntezeit der Getreidebestand wieder aufgefüllt. Geöffnet wird der Speicher im Juni in Gegenwart des gesamten Komitees.

Um einem Dorf diese Versorgung zu ermöglichen, werden der Bau der Kornspeicher und die erste Befüllung durch Spenden finanziert.

Die Bürgermeister aus zwei Dörfern  waren zu den Yacoubas gekommen und hatten um Hilfe gebeten. Im Dorf Boggol, östlich von Niamey in Richtung Burkina Faso gelegen, fiel die Ernte im Oktober und November so schlecht aus, dass die jungen Menschen teil seit Januar das Dorf verlassen haben und Hilfe suchen. Der Bürgermeister aus Kollo Kourtey berichtete derweil, dass sein Dorf sich von der verheerenden Flutkatastrophe im August nicht erholt hat. Die Flut zerstörte die Stroh- und Lehmhütten sowie die gesamten Anpflanzungen von Mais, Zwiebeln und die Moringabaumschule. Diesen beiden Dörfern will der Verein Helfende Hände helfen, eine Foodbank zu errichten. Der Bau kostet je 1300, die 100 Säcke Hirse 4650 Euro. Laut des Dornhaner Hilfswerk sichere die Investition in jedem Dorf das Überleben von 3000 bis 4000 Menschen.

Weitere Informationen: Helfende Hände, Christa Heinzelmann, Telefon 07455/ 18 37 und E-Mail info@helfende-haende-ev.org