Die Käferschäden könnten sich flächig im Wald ausbreiten, befürchten Bürgermeister Markus Huber und Förster Johannes Huber (von links). Foto: Steinmetz Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Planmäßige Forstwirtschaft nicht mehr möglich / Befallene Fichten müssen gefällt werden

Planmäßige Forstwirtschaft ist kaum noch möglich: Es fällt zuviel Käferholz an. Für Bürgermeister Markus Huber und Revierförster Johannes Huber zeichnet sich im Stadtwald bereits eine dramatische Situation ab.

Dornhan. Richtung Busenweiler liegen Stämme am Wegrand – alles Käferholz. Förster Johannes Huber entfernt ein Stück Rinde: Darunter sind die Fraßgänge des Käfers gut sichtbar. Der Borkenkäfer frisst sich in den Wald hinein. Das ist in der Hanglage zwischen Bettenhausen und Leinstetten gut erkennbar an den dürren Bäumen.

Der Forstplan sieht einen jährlichen Einschlag von 5800 Festmeter vor, schon jetzt sind aber 4000 Festmeter Käferholz angefallen. Der Käfer werde noch aktiver, befürchtet der Förster. Momentan werden immer noch die Schäden vom vergangenen Jahr aufgearbeitet und teilweise als Brennholz vermarktet. Davon wird es zunächst genug geben: Wer Brennholz benötige, könne sich beim Förster melden, teilt Bürgermeister Huber mit. Sobald die Käferzeit vorbei ist, soll der Einschlag jedoch reduziert werden. Nachhaltigkeit bleibe oberstes Gebot. Huber: "Wir wollen den Wald nicht überhauen."

Vom Käfer bedroht ist vor allem die Fichte, Laubbäume sind kaum betroffen. Mit Ausnahme der Esche: Diese Baumart leidet unter dem Eschentriebsterben.

Der Dornhaner Wald hat einen Fichtenanteil von 60 Prozent. Nach den Trockenjahren sind die Nadelbäume für den Borkenkäferbefall besonders anfällig. Der Förster kontrolliert zwar den Wald auf Käfernester, ist aber dankbar für Hinweise. Vom Käfer befallene Bäume müssen gefällt werden. Auch Privatwaldbesitzer, so Huber, seien aufgefordert, schnell zu reagieren. Bereits 2018 gab es große Schäden. Für dieses Jahr sind flächige Verluste zu erwarten. Wenn der Wald verschwindet, wird sich auch die Landschaft verändern. Doch auch finanziell wird nichts mehr aus dem Stadt- und Privatwald zu holen sein. Diese "Sparbüchse" werde durch den Käfer geplündert, so Bürgermeister Huber. Auf dem Holzmarkt lassen sich für Käferholz keine guten Preise mehr erzielen. Immerhin: Unwetterschäden oder Schäden durch Schneebruch traten in 2019 nur vereinzelt auf.