Bei der Heimbach-Wasserversorgung soll mit größeren Investitionen einiges für die Betriebsabläufe verbessert werden. Foto: Huber Foto: Schwarzwälder Bote

Heimbach-Wasserversorgung: Die Pflege und Modernisierung der Verbandsanlagen fordert ordentlich Tribut

Beim Zweckverband "Heimbach-Wasserversorgung" gibt es für eine gute Wasserbereitstellung viel zu tun. Millionen-Investitionen stehen auf der Agenda. Man sieht sich beim Tagesgeschäft aber gut im grünen Bereich, wie Verbandsvorsitzender Markus Huber betont.

Dornhan. Matthias Dreher von der Ingenieurgesellschaft dreher + stetter stellte bei der Verbandsversammlung das vom Zweckverband in Auftrag gegebene Gutachten über den Zustand der Anlagen vor. 15 Bauwerke und das zirka 50 Kilometer lange Leitungsnetz wurden unter die Lupe genommen.

Klare Aussage: Bei laufendem Betrieb alles im grünen Bereich

Der Expertise zufolge sind auch die älteren Anlagen in einem akzeptablen Zustand. Es werden aber auch Handlungsfelder aufgezeigt, die zum Teil auf neue Vorschriften zurückzuführen sind. Um einen besseren Einbruchschutz zu gewährleisten, sind zum Beispiel die Eingangstüren zu den Anlagen in der Widerstandsklasse 4 auszuführen. Für einen Teil der Behälter steht eine Betonsanierung der Behälterkammern sowie eine Abtrennung der Kammern durch Alutrennwände an. Die Sanierung und Isolierung der Flachdächer wird ebenfalls im Gutachten empfohlen. Teilweise fallen Teil- oder Komplettsanierungen in den Anlagen an. Um die Versorgungsqualität zu verbessern wird vorgeschlagen, geregelte Druckerhöhungsanlagen im Netz einzubauen. Nach der Priorisierung der Maßnahmen in drei Klassen ergeben sich für die Maßnahmen mit der höchsten Priorität Baukosten in Höhe von knapp 2,4 Millionen Euro.

Zur Verbesserung der Versorgung für Marschalkenzimmern solle auf einer Länge von 990 Metern ab Brandeck-Kutzbühl in Richtung des Hochbehälters Weiden eine neue Leitung verlegt werden. Im Hochbehälter Weiden ist eine geregelte Druckerhöhungsanlage geplant. Für die Modernisierung muss das Gebäude am Hochbehälter Weiden erweitert werden. Vom Wasserbehälter Weiden wird eine neue Fallleitung nach Marschalkenzimmern verlegt. Die Nettokosten für dieses Projekt belaufen sich auf knapp 1,2 Millionen Euro. Die Planungen für das zweite priorisierte Projekt, die "Neutrassierung des Wasserwerks Brandeck zum Hochbehälter Peterzell" sind abgeschlossen. Sie wurden der Versammlung vorgestellt. Schon öfters gab es in der aus dem Jahr 1958 stammenden Gussleitung durch Lochfraßkorrosion Rohrbrüche. Auf rund zwei Kilometern soll im Fräsverfahren im Bereich des Golfplatzes Alpirsbach eine neue Leitung verlegt werden. Die Nettokosten für dies Maßnahme belaufen sich auf knapp 640 000 Euro. Beide Maßnahmen sollen zügig angegangen werden. Die Finanzierung beider Maßnahmen sind im Wirtschaftsplan 2019 berücksichtigt.

An der Wasserqualität für die Haushalte gibt es nichts zu bemängeln

Markus Huber informierte über den Stand zur Planung einer gemeinsamen Betriebsführung. Um Synergieeffekte zu nutzen soll ausgelotet werden, welche Voraussetzungen notwendig sind und welche Schritte eingeleitet werden müssen. Ein großes Plus wäre die Verringerung der Bereitschaftsdienste. Ebenso könnten Engpässe bei krankheitsbedingten Ausfällen abgedeckt werden. Aus technischer Sicht wäre eine Kooperation von Dornhan und Oberndorf bereits jetzt möglich, da zur Überwachung und Steuerung kompatible Systeme im Einsatz sind. Für die Komponenten im Bereich Fluorn-Winzeln sind für eine Kooperation technische Nachrüstungen notwendig.

Markus Huber verwies im Zusammenhang mit dem Jahresabschluss 2017 auf eine geringe Rückerstattung an die Kommunen. Dem vorgelegten Jahresabschluss stimmte die Versammlung zu.

Um mehr Sicherheit in kritischen Versorgungssituationen zu erreichen, fanden Gespräche mit umliegenden Trinkwasserlieferanten statt. Der Bau von Koppelleitungen mit den notwendigen Kapazitäten solle geplant werden, betont Huber. Hans Otto Lamprecht verwies in seinem Betriebsbericht auf eine immerwährend gute Wasserqualität in den Behältern und in den Ortsnetzen. Eigene Untersuchungen und externe Labore würden dies bestätigen. Regelmäßig würden auch die Wasserschutzgebiete kontrolliert.

Im vorgelegten Wirtschaftsplan ist die Erhöhung der Betriebsumlage um vier Cent festgeschrieben.

Der Oberndorfer Bürgermeister Hermann Acker leitete die Neuwahlen. Vorsitzender Markus Huber und seine beiden Stellvertreter Johannes Blepp, Bürgermeister in Bösingen sowie Bernhard Tjaden, Bürgermeister aus Fluorn-Winzeln, standen für eine Wiederwahl zur Verfügung. Alle drei wurden einstimmig in ihrer Funktion bestätigt.

Der zurzeit seine Ausbildung zum Wassermeister machende Marc Kraibühler wurde im Rahmen der Versammlung auch vorgestellt.