Flächennutzungsplan: Änderungen vorgestellt / Fortschreibung wird vermutlich 2020 ein Thema

Wie entwickelt sich die Stadt? Nachdem die letzte Änderung des Flächennutzungsplans aus 2010 vor zwei Jahren stattfand, ging es nun im Gemeinderat um eine dritte Änderung.

Dornhan. Ein solcher Plan sei das Raster für die kommenden zehn bis 15 Jahre, aus dem sich künftige Entwicklungsschritte ableiten lassen, erklärte Bürgermeister Markus Huber vor allem den Neulingen im Rat.

Mit der Änderung sollen nun verschiedene Bebauungspläne, die sich im Verfahren befinden oder schon rechtskräftig sind, dargestellt werden und Flächen, deren Nutzung sich zwischenzeitlich geändert hat. Eine Fortschreibung des Plans – eine teure und aufwendige Angelegenheit – müsse voraussichtlich schon 2020 erfolgen, prognostizierte Huber.

Zwei Änderungen betreffen Leinstetten. Dort soll eine gemischte Baufläche in der Größe von 0,6 Hektar in der Schlosswiesenstraße neu ausgewiesen werden. Das Gebiet ist bereits bebaut. Es ist sowohl fürs Wohnen als auch Gewerbe gedacht. Bislang wurde die Fläche für die landwirtschaftliche Nutzung und als Streuobstwiese gekennzeichnet.

Eine weitere Änderung ist ein 0,4 Hektar großes geplantes Wohngebiet, ebenfalls auf einer Landwirtschaftsfläche im "Kirchenöschle". Richtung Norden seien dort weitere Arrondierungsflächen vorhanden, die eine Bebauung von vier weiteren Grundstücken ermöglichen würden – praktisch, da die bebaubaren Flächen in Leinstetten rar seien und man das Gebiet so sinnvoll abrunden könne, erklärte auch André Leopold vom Rottweiler Ingenieur- und Planungsbüro. Es sei ohnehin verwunderlich, dass die Fläche noch frei sei, merkte Bürgermeister Huber an. Stadtrat Gerd von Podewils gab zu bedenken, dass es in dem Gebiet eine historische Brunnenanlage gebe. Er regte im Hinblick auf das Thema Denkmalschutz an, den Boden zu überprüfen, bevor man zu graben beginne.

Eine nachrichtliche Änderung im Plan steht in Marschalkenzimmern an. Dort wird das Gewerbegebiet "Frühwiesen, 1. Erweiterung" mit 0,54 Hektar aufgenommen.

Zahlreiche Anregungen der Behörden im Hinblick auf die Ökologie habe es zu einer Änderung in Dornhan Stadt gegeben. Dort wird am Äußeren Lindenberg ein Sondergebiet (zusätzliche 1,5 Hektar Fläche) für eine Fotovoltaikanlage ausgewiesen.

Hier sei bereits ein Bebauungsplanverfahren im Gange, informierte Leopold. Die rekultivierten Flächen der Erddeponie, die für das Gebiet herangezogen werden, schließen sich an das Schuppengebiet an.

Weitere Änderungen betreffen die Aufnahme des Baugebiets "Hungerbühl, 2. Abschnitt" in den Bestand und die Ausweisung eines Sanierungsgebiets im Bereich Balmerstraße.

Die künftigen Nutzungen sollen Wohn- und Mischnutzung sein. Bisher waren vor allem gewerbliche Strukturen und öffentliche Grünfläche vorgesehen.

Im Gewerbegebiet Süd sind derweil Reserveflächen in Richtung Marschalkenzimmern vorhanden, die bis in den Bereich des Gewannes "See" hineinreichen. Teilflächen dieser Reserveflächen sollen künftig nicht mehr gewerblich genutzt werden, sondern stattdessen in den Bereich Betzweiler Straße und Schlosswiesenstraße übertragen werden. Etwa 1,1 Hektar werden ins Gebiet Betzweiler Straße übertragen, um die gewerbliche Entwicklung abschließen zu können.

Im Oktober wolle man den Flächennutzungsplan zum Abschluss bringen, sagte Huber, ehe die Änderungen beschlossen wurden.