Felix Lehmann hat große Pläne und hofft, in den Gemeinderat gewählt zu werden. Foto: Cools Foto: Schwarzwälder Bote

Wahl: Felix Lehmann ist erst 18 Jahre alt, hat seinen Weg aber schon gefunden

"Was will denn der Junge im Gemeinderat?" – Felix Lehmann aus Dornhan ist bewusst, dass mancher so denken könnte. Umso wichtiger ist ihm, zu zeigen, dass er jede Menge Ideen für die Gestaltung der Kommunalpolitik hat.

Dornhan. "Ich habe schon immer gern etwas für die Gemeinschaft getan", meint Felix Lehmann. Mit seinen 18 Jahren ist er mit Abstand der Jüngste auf der Liste der Freien Wähler Vereinigung. Es ist das Alter, in dem plötzlich alles möglich ist, Grenzen ausgetestet und gefeiert wird. Lehmann macht sich lieber Gedanken, wie er unter dem Stichwort Lebensqualität seine Stadt gestalten kann.

"Das Interesse für Kommunalpolitik kam mit meiner beruflichen Entscheidung. Ich habe mit 14 Jahren ein Praktikum bei der Stadt Sulz gemacht und mich dann für eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten entschieden", erzählt der Dornhaner. Nun ist er dort in der Finanzverwaltung tätig.

Und auch privat bringt er sich ein, sobald sich die Gelegenheit dazu bietet. "Im Bezirksarbeitskreis des evangelischen Jugendwerks treffe ich mit Grundsatzentscheidungen für Jugendliche", sagt Lehmann. Beim Jugendforum in Dornhan ist er der Moderator. "Viele Jugendliche machen sich Gedanken um ihre Stadt und deren Entwicklung. Mir macht es Freude, die Ideen herauszufiltern und an ihrer Umsetzung zu arbeiten", sagt der 18-Jährige.

Mit neun Jahren habe er schon Wanderungen zum Dornhaner Wasserhäusle organisiert. Mittlerweile mache er dort Führurungen und informiere über die historische Wasserversorgung Dornhans.

Der lebhafte 18-Jährige ist zudem Ansager beim Weihnachtsmarkt, im Heimatverein und im Schwarzwaldverein tätig sowie im Dachverein "Dornhan aktiv" engagiert.

"Ich war auch schon mit der Organisation einer Feste betraut. Unter anderem habe er das Jugendkino, ein Angebot, das es nun schon gut fünf Jahre gibt, mitentwickelt. Zudem sei er noch als Lektor und Mitarbeiter in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde tätig, ergänzt Lehmann die lange Liste an Engagements.

Nun wolle er Verantwortung in der Gemeinde übernehmen und seinen Wohnort gestalten. Dabei soll der Fokus nicht nur auf Jugendpolitik liegen. "Ich möchte mit den Bürgern in den Dialog gehen", so Lehmanns Strategie. Im Gemeinderat möchte er ein Einzelhandels-konzept erarbeiten und die Wirtschaftsförderung ausbauen.

Auf gute Argumente kommt es an

Bedenken, aufgrund seines Alters im Gremium nicht ernst genommen zu werden, hat er keine. "Es kann sein, dass man sich mehr durchsetzen muss. Aber ich denke, es kommt vor allem auf Selbstbewusstsein, gute Argumente und ein souveränes Auftreten an", sagt Felix Lehmann. Er finde die Mischung aus erfahrenen und jungen Stadträten mit einer anderen Sicht spannend. "So kann man auch ›alte‹ Themen mit neuen Ideen schmücken."

Der Lohn dafür – und das gefalle ihm auch am Ehrenamt so gut – sei nicht nur der Spaß, sondern auch die Anerkennung, wenn Engagement und gute Ideen gewürdigt werden.