Paul Weckenmann starb im Alter von 92 Jahren. Foto: Weckenmann Anlagentechnik GmbH&Co KG

Im Alter von 92 Jahren ist der Dormettinger Unternehmer und Künstler in der vergangenen Woche gestorben. Das von ihm gegründete Unternehmen „Weckenmann Anlagentechnik“ ist weltweit tätig. Mit Skulpturen prägte er außerdem das Ortsbild.

Als Unternehmer und Künstler hat er in Dormettingen tiefe Spuren hinterlassen. Diverse Stahlskulpturen stammen aus seiner Hand und zieren das Stadtbild. In der „Weckenmann Anlagentechnik“ mit Sitz in Dormettingen ist heute noch sein Sohn Wolfgang tätig, Sohn Hermann war fast 40 Jahre leitend dabei.

Weckenmann wurde 1931 in Dormettingen geboren, als ältestes Kind von sechs. Sein Vater wurde zum Kriegsdienst einberufen, Weckenmann musste deshalb schon jung Einsatz in der Landwirtschaft zeigen.

Allerdings entdeckte er schon früh seine Begeisterung für Technik: 1946 begann er – ebenfalls in Dormettingen – eine Lehre zum Schmied. Sein Lehrmeister Hermann Heller sollte ihm später auch verwandtschaftlich verbunden werden: Weckenmann heiratete dessen Tochter Elfriede. 1956 wurde die Werkstatt jedoch aufgegeben, nachdem Heller früh gestorben war.

Aus der Schmiedewerkstatt geht die Anlagentechnik hervor

Ein Jahr später gründete Weckenmann die Werkstatt mit Elfriede Heller neu. Aus der Schmiedewerkstatt sollte später das Unternehmen Weckenmann Anlagentechnik hervorgehen.

Passend zum eher ländlich geprägten Umfeld und dessen Bedürfnissen richtete Weckenmann in seiner Metallwerkstätte einen Landmaschinenhandel ein und baute eine Tankstelle.

1966 zog der Betrieb um, und die ersten Maschinen zur Herstellung von Betonfertigteilen wurden entwickelt. Von der Firma „Paul Weckenmann Maschinen- und Stahlbau“ wurden bald robuste Maschinen zur Herstellung von Betondeckenteilen in ganz Deutschland und im Ausland vertrieben. Von 1966 bis 1986 wurde der Betrieb fünf Mal erweitert. „Sein Beruf als Unternehmer war immer auch seine Berufung“, schreibt seine Firma.

Drei Kinder werden geboren

Auch privat lief es gut: Aus der 1958 geschlossenen Ehe mit Elfriede gingen zwischen 1959 und 1968 die Kinder Hermann, Wolfgang und Katja hervor.

Die beiden Söhne traten 1983 und 1986 ins Unternehmen ein. 1989 übergab Weckenmann ihnen komplett die Leitung, außerdem wurde das Unternehmen in „Weckenmann Anlagentechnik GmbH & Co“ umfirmiert. Die Firma resümiert über ihren ehemaligen Chef und langjährigen Gesellschafter schlussendlich: „Über drei Jahrzehnte prägte Paul Weckenmann mit seinem Gespür für Chancen und neuen Entwicklungen die Geschicke des Unternehmens.“

Nicht nur im Unternehmen hinterließ Weckenmann seine Spuren. Auch in der Gemeinde in Dormettingen engagierte er sich tatkräftig. So war er Kirchengemeinderat und eine treibende Kraft für die Sanierung der Pfarrkirche St. Matthäus in den 1990ern.

Seine Begeisterung für Kunst spiegelt auch seine Begeisterung für sein Handwerk wider. In den letzten Jahren widmete sich Weckenmann zunehmend der Gestaltung von Stahlskulpturen. Die prägen bis heute einige Stellen in Dormettingen. So übergab er 2016 etwa eine über fünf Meter lange Ichtyosaurusskultpur, ein in der Optik an Delfine erinnernder Wassersaurier.

„Paul Weckenmann wird in Erinnerung bleiben als bodenständige, tatkräftige und charismatische Unternehmerpersönlichkeit in der Region“, heißt es von Seiten der Firma weiter. Um Paul Weckenmann trauern neben seinen drei Kindern vier Enkel und drei Urenkel.