Gemeinderäte aus allen beteiligten Kommunen sind in Ratshausen über das Schutzkonzept informiert worden. Archiv-Foto: Visel Foto: Schwarzwälder-Bote

Hochwasserschutz: Endgültige Entscheidung über Beitritt bleibt noch offen / Eine Frage des Geldes

Ob Dormettingen Mitglied im geplanten Zweckverband Hochwasserschutz Schlichem wird, ließ der Gemeinderat am Donnerstag offen. Zunächst werden die Beschlüsse aller Kommunen abgewartet. Im Grundsatz ist das Gremium aber für ein gemeinsames Vorgehen.

Dormettingen. Erst wenn alle Gemeinden entschieden hätten, so Bürgermeister Anton Müller, herrsche Klarheit über die tatsächlichen Rahmenbedingen zur Gründung eines Verbands und damit auch über die Kostenbeteiligung. Wie Müller darlegte, wird unter der Federführung des Landratsamts die Flussgebietsuntersuchung Schlichem vorangetrieben.

Hierzu sei das Ingenieurbüro Heberle mit der Erarbeitung einer Schutzkonzeption für das Einzugsgebiet der Schlichem beauftragt worden. Deren Erstellung sei auch von Dormettingen unterstützt worden. Nach dieser Konzeption seien Maßnahmen mit Kosten von rund 15 Millionen Euro vorgesehen. Nach Abzug der Zuschüsse müssten von den beteiligten Gemeinden mehr als vier Millionen Euro aufgebracht werden. Daher hatte der Gemeinderat Dormettingen zunächst beschlossen, sich an der Hochwasserschutzgemeinschaft nicht zu beteiligen.

Zwischenzeitlich, so Müller, habe es jedoch weitere Besprechungen gegeben, mit dem Ziel, den Hochwasserschutz voranzubringen. Dabei sei es den hauptbetroffenen Kommunen wichtig gewesen, dass sämtliche Anrainergemeinden den Hochwasserschutz mittragen. Gleichzeitig sei ein Kostenverteilschlüssel entwickelt worden.

Letztlich, so Müller, habe sich abgezeichnet, dass sich Dormettingen unter dem Kostenvorteilschlüssel (Faktor 0,03 für Dormettingen) einen Beitritt zu einer Hochwasserschutzgemeinschaft vorstellen kann. Da auch von Dormettingen Oberflächenwasser in Richtung Schlichem abfließt, empfahl Müller dem Gemeinderat, aus Solidaritätsgründen der Schutzgemeinschaft beizutreten. Dormettingen würde nach dem neuen Verteilschlüssel mit 1216 Euro belastet. Ob die Gemeinde auch dem noch zu gründenden Zweckverband Hochwasserschutz beitreten wird, ließ der Gemeinderat am Donnerstag offen. So werden zunächst die Beschlüsse aller beteiligten Gemeinden abgewartet. Erst wenn klar ist, mit welchem Kostenschlüssel Dormettingen letztlich dabei ist, wird entschieden.

So hat sich Obernheim bereits gegen einen Beitritt ausgesprochen, Tieringen untersucht Maßnahmen in eigener Regie. Auch Rosenfeld prüft noch einen Beitritt, und bei Epfendorf und Dietingen ist ebenfalls noch nicht sicher, ob die Gemeinden einen eigenen Weg in Sachen Hochwasserschutz gehen.