Naturschützer kritisieren, dass das Elements-Feuerwerk in die Brutzeit der Vögel fällt. (Symbolbild) Foto: Rainer Jensen

Brutvögel können durch Krach Eier im Nest verlassen. Nabu-Zollernalbkreis stellt Notwendigkeit infrage.

Dormettingen - Beim Elements-Festival strömen jedes Jahr tausende junge Menschen nach Dormettingen. Zum Abschluss des Events fand auch in diesem Jahr ein Feuerwerk statt. Etwa 17 Minuten ging das Spektakel. Für die Besucher sicherlich schön anzusehen. Für die Vögel, die sich momentan in der Brutzeit befinden, wohl eher weniger.

Das zumindest sagt Herbert Fuchs vom Naturschutzbund (Nabu) Zollernalbkreis: "Ein Knall stört die Vögel einmal, umso häufiger es knallt, umso schlimmer ist es demnach". Im schlimmsten Fall würden die Vögel das Nest verlassen und die Eier, beziehungsweise Küken, würden erfrieren. "Es ist aber auch so, dass ein Feuerwerk nachts weniger problematisch ist, als tagsüber. Das liegt einfach daran, dass die Vögel bei einem Feuerwerk am Tag ihr Nest nicht anfliegen können. In der Nacht sind sie in der Regel aber schon im Nest", erklärt Fuchs.

Feuerwerke sind nicht genehmigungspflichtig

Das Feuerwerk wurde im Vorfeld vom Veranstalter bei der Ortspolizei zur Anzeige gebracht, so sei es vom Gesetzgeber gefordert, sagt Bürgermeister Anton Müller aus Dormettingen. Demnach ist ein Feuerwerk nicht genehmigungspflichtig. Dennoch prüfe die Stadt natürlich, ob das Feuerwerk den Vorschriften entspricht. Es gebe verschiedene Kriterien, zum Beispiel Brandschutzvorschriften, die ein Feuerwerk erfüllen muss. Allerdings gehören dazu keine Sonderregelungen für Feuerwerke während der Brutzeit von Vögeln, erklärt der gelernte Förster. Deswegen habe es auch keinen Grund gegeben, die Anzeige des Veranstalters zu bemängeln.

Doch nicht nur Vögel werden durch ein Feuerwerk gestört, auch andere Wildtiere werden durch die Knallerei in Mitleidenschaft gezogen, kritisieren Naturschützer. Zumal die Natur um das Schiefer-Erlebnis unter besonderem Schutz stehe. "Auf der einen Seite möchte man die Natur schützen und dann erlaubt man sowas, das ist kontraproduktiv", sagt Paul Dannecker vom Nabu Oberes Schlichemtal. Generell, findet Dannecker, sei ein Feuerwerk dort auch gar nicht nötig. Ob es für das Elements-Festival überhaupt ein Feuerwerk braucht? Auf eine entsprechende Anfrage haben die Veranstalter nicht reagiert.

Schon im Vorfeld habe der Nabu Einwände beim Bürgermeister geäußert, sagt Paul Dannecker. Anton Müller versichert, dass die Stadt darauf achte, das nicht ständig Feuerwerke stattfinden: "Wir wollen gar nicht, dass ständig Feuerwerke stattfinden, egal ob privat oder gewerblich. Aber man muss auch nicht alles verbieten", sagt Müller. Die Stadt sei mit dem Veranstalter bereits in Kontakt und daran interessiert, die Problematik zu thematisieren. Im kommenden Jahr wolle auf jeden Fall auch der Nabu ein genaueres Auge darauf haben.