Erstmals wird der neue, noch nicht ganz fertig gestellte Dorfplatz in der neuen Ortsmitte zum Feiern genutzt. Foto: Stöhr

Mit einem Festakt in der Mühlwieshalle begannen am Freitagabend die Feierlichkeiten zur Einweihung der neuen Dorfmitte in Marschalkenzimmern.

Dornhan-Marschalkenzimmern - Dankbarkeit, Stolz auf das Erreichte und die Hoffnung auf eine gute Zukunft standen im Zentrum der Wortbeiträge beim Festakt zur Einweihung der neuen Ortsmitte in Marschalkenzimmern. Zahlreiche Bürger waren gekommen, darunter Vertreter von Vereinen, Kirche und Kindergarten sowie auch Gäste aus der Politik. Gemeinsam sollte gefeiert werden, was sich in den vergangenen Jahren in der Dorfmitte entwickelt hat.

Nach der Gestaltung des neuen Dorfplatzes in Fürnsal und jüngst der Fertigstellung des Bürgerhauses in Leinstetten stand nun das nächste freudige Ereignis auf dem Programm. Der Neubau des evangelischen Kindergartens entstand parallel zum benachbarten Wohn- und Geschäftshaus, in dem nun die Bäckereifiliale "’s Backkörble" samt Café, die Ortsverwaltung sowie neun Wohneinheiten und ein Mehrzweckraum Platz finden.

Glücksgriff für Marschalkenzimmern

Möglich gemacht wurde dies, und das wurde an dem Abend mehr als einmal deutlich, durch den "Glücksgriff" mit Investor Joachim Kopp, ohne den dieses Projekt nicht möglich gewesen wäre. Dies machten sowohl Bürgermeister Markus Huber als auch Ortsvorsteher Gerhard Röhner deutlich. Daneben galt der Dank allen Beteiligten, die zur Verwirklichung der neuen Ortsmitte beigetragen hatten.

Zu den Gratulanten zählten Landrat Wolf-Rüdiger Michel, die beiden Landtagsabgeordneten Stefan Teufel (CDU) und Emil Sänze (AfD) und die Bundestagsabgeordnete Maria-Lena Weiss (CDU). Letztere sprach von einem "Meilenstein", der verwirklicht wurde. Teufel sah in der neuen Dorfmitte ein "starkes Bekenntnis zur Daseinsvorsorge" und lobte die "Aufbruchsstimmung" in der Gemeinde. "Was lange währt, wird endlich gut", schloss sich Sänze den Glückwünschen an.

Der Dank des Landrats ging zum einen an die Kirche, die viele freie Trägerschaften übernommen habe – so auch die des evangelischen Kindergartens – aber auch in Richtung Stuttgarter Landtag wegen der "guten Förderprogramme für den ländlichen Raum". In Bezug auf diese Fördergelder sprach sich Landrat Michel mit einem Augenzwinkern gegen den "Kohle-Ausstieg" aus.

Kosten nach oben gegangen

Bürgermeister Huber, der in seiner Rede die Kostenentwicklung des Projekts nachzeichnete, pflichtete ihm bei, zumal sich die Kostenschätzungen für den Kindergartenneubau im Laufe der Jahre deutlich nach oben geschraubt hatten. So habe man 2015 noch mit 600 000 Euro gerechnet. 2019 lagen die Schätzungen schon bei mehr als 1,3 Millionen Euro, und heute liegen sie bei rund 1,7 Millionen Euro, zuzüglich der Kosten für die Außenanlagen. Dank der Zuschüsse liege der Eigenanteil der Stadt bei 1,1 Millionen Euro.

Überschwänglich fiel die Reaktion des Kindergartens aus. Die Kinder und ihre Betreuerinnen bedankten sich mit einem originellen Auftritt für ihr neues Zuhause. Dabei trugen die Kinder Bauhelme, sangen zur bekannten Shanty-Melodie fröhlich "Ja, unser Kindi ist schön" und bauten nebenher in Windeseile den neuen Kindergarten im Miniaturformat nach.

Dorfplatz bald fertig

Der evangelische Pfarrer Sven von Eicken wies darauf hin, wie wichtig es sei, im Kleinen einen Unterschied zu machen. Landschaftsplanerin Anja Grün freute sich mit den Kindern, dass die neuen Außenanlagen samt Wasserspielanlage rechtzeitig fertig wurden und freute sich schon auf den neuen Dorfplatz, dessen Fertigstellung noch etwa drei Monate Zeit in Anspruch nehmen wird.

Umrahmt wurde die Feier vom Musikverein Marschalkenzimmern unter der Leitung von Andras Bori. Das Orchester begeisterte unter anderem mit einem 80er-Jahre-Medley und trat später noch einmal auf der Bühne am Dorfplatz auf. Bürgermeister Markus Huber lud anschließend zur Besichtigung der neuen Räumlichkeiten ein.

Bobby-Car-Rennen und viel Musik

Als weitere Highlights des dreitägigen Dorffests standen am Samstag der Fassanstich, ein Bobby-Car-Rennen samt Siegerehrung sowie Unterhaltung mit den "Schwobabrassern" auf dem Programm. Auch am Sonntag war mit einem Impulsgottesdienst, dem Frühschoppen und Auftritten von den "Oldies", den "Alphornissen" sowie von Grundschule und Kindergarten noch einmal viel geboten.