Lob und Dank zum 40-Jährigen: Dieter Münzer (links), seit 28 Jahren an der Spitze des Alten- und Pflegeheims, will noch die bevorstehenden Umbauten aufs Gleis setzen. Hier bedankt er sich für die Hilfe durch die Stadt beim Start der großen Pflegeinrichtung vor vier Jahrzehnten. OB Erik Pauly, Sozialdezernent Jürgen Stach. Alt-OB Bernhard Everke und Charlotte Everke (vorne von links) gehören zu den gut 200 Gästen der Jubiläumsfeier. Foto: Beathalter Foto: Schwarzwälder-Bote

Heim Sankt Michael: 40-jähriges Bestehen mit zahlreichen Ehrengästen / Kritischer Blick in die Zukunft

Sankt Michael feiert ein großes Jubiläum. Und ein Aufgebot an rund 250 Menschen feiert mit: Heimbewohner und Pflegekräfte, Gäste aus der Region, aus Wirtschaft und Kommunalpolitik, Partner, Ärzte, Therapeuten oder Apotheker, die die medizinische Versorgung sicherstellen.

Donaueschingen. Ganz vorne aber stand gestern der Kirchenchor der Seelsorgeeinheit "Junge Donau", vorwiegend Sängerinnen und Sänger aus Pfohren, und ein Orchester mit Musikern aus der Region mit der "Spatzenmesse" von Wolfgang Amadeus Mozart.

"Der Kirchenchor aus Pfohren hat uns immer wieder besucht und seit 40 Jahren haben viele alte und pflegebedürftige Menschen in Sankt Michael ein neues Heim und ein neues Zuhause gefunden", freute sich Heimleiter Dieter Münzer. Bettina Feucht, leitete die Musikdarbietung in einem Festgottesdienst im Foyer von Sankt Michael. Stadtpfarrer Erich Loks zelebrierte die Messe, gemeinsam mit Pater Franz Hettel, Herbert Kraft und Diakon Herbert Bintert und fand richtige Worte für das Jubiläum. Vor vier Jahrzehnten hätten kluge Menschen gesehen, "dass das Altenheim in der Stadt gebraucht werde und sie haben entsprechend reagiert und gehandelt".

Entstanden ist am Ende nach vielen Verhandlungen und zahlreichen Planungen und Sitzungen das Pflegeheim Sankt Michael an der Nahtstelle zwischen Stadt und fürstlichem Park, sagt zum Beispiel Ernst Zimmermann, der frühere Hauptamtsleiter der Stadt. Alt-OB Bernhard Everke, Ehrenbürger Hansjürgen Bühler und die frühere Stadträtin und Ehrenbürgerin Elisabeth Rothweiler waren Initiatoren des Projekts. Franz Reifsteck, der Vorsitzende des Vereins "Altenheim Donaueschingen", erinnert an eine Bauzeit von eineinhalb Jahren für das Haus, das für damals 13,2 Millionen D-Mark gestemmt werden musste. "Es gab viel bürgerliches Engagement und zahlreiche Aktivitäten, Spendenaktionen", die mithalfen, die Weichen für Sankt Michael zu stellen. Heute hat das Haus 306 Bewohner, darunter 166 vollstationäre Pflegeplätze und 140 Plätze im betreuten Wohnen.

Dieter Münzer blickt in die Zukunft der Pflege und klagt über die Schwierigkeit, gutes Fachpersonal zu bekommen. Die Bewohner hätten inzwischen ein Durchschnittsalter von 91 Jahren, die Zahl der Anfragen nach einem Pflegeplatz sei enorm angestiegen, aber "unser Personalschlüssel hat sich kaum geändert", klagt er. Münzer misst der Wertschätzung für Pflegekräfte eine große Bedeutung bei, "wenn wir das nicht leisten, werden die Zahlen der Pflegekräfte weiter zurückgehen."

OB Erik Pauly betont, dass die Stadt Donaueschingen "über die Jahre ein enger Partner für das Pflegeheim gewesen sei. Es zeigt sich immer wieder, Sankt Michael gehört einfach zur Stadt." Er versichert im Blick auf die Neubaupläne, "dass wir in einem gemeinsamen Kraftakt auch heute die Schwierigkeiten beseitigen."

Jürgen Stach, Sozialdezernent beim Landkreis, lobt die Arbeit in Sankt Michael. "Um das Angebot kontinuierlicher Pflege im Spitzenbereich zu halten. braucht es fachlich und menschlich kompetentes Personal", sagt er.