Weihnachtsbaum einmal anders interpretiert: Während die Halbwertzeit selbst einer Nordmanntanne in den heimischen Wohnzimmern bereits nach den Festtagen rapide abnimmt, bietet die Stadt Donaueschingen mit der neuen LED-Beleuchtung in diesem Jahr eine durchaus weihnachtlich anmutende Alternative, die nachahmenswert scheint. Foto: Filipp

Viele Formen und Farbgebungen möglich. Für Bernhard Bolkart sind Christbaumkulturen ein zweites Standbein.

Donaueschingen - Ein Christbaum ist heute nicht nur einfach eine weihnachtlich dekorierte Tanne. In den letzten Jahren wurde eine ganze Palette unterschiedlicher Weihnachtsbaumarten in Formen und Farbgebungen entwickelt.

Bernhard Bolkart hat da auf seinem bäuerlichen Familienbetrieb in Schonach inzwischen einen Schwerpunkt gesetzt. Auf dem Gelände seines Elternhauses an der Käferbrücke in Donaueschingen bietet er derzeit verschiedene Arten von Schwarzwald-Christbäumen aus eigenem Anbau und von Kollegen an. Die Landwirte gehen voll auf die Kundenwünsche ein, beispielsweise auf die verstärkte Nachfrage von kleinen und schmalen Bäumen für das Kinderzimmer oder die Großeltern. Den Normalverbraucher beeindruckt die neue Vielfalt von Christbaumarten von der Balsamtanne, über die Koloradotanne, Korktanne, Türkische Tanne und der Blau-, Weiß- oder Engelmannfichte. Die Sorten zeichnen sich nicht allein durch ihr Aussehen, Farbe und Wuchs aus, sondern können auch auf jeweils unterschiedlichen Standorten wachsen. Bernhard Bolkart hat sich mit seinem Biobetrieb passend zu den Schwarzwaldböden auf Nordmanntannen, Riesen- und Nobilis Edeltannen spezialisiert.

Einige Arten entfalten in der warmen Stube ätherische Düfte, die sich auch schon beim Zerreiben der Nadeln hervorlocken lassen.

Für die bäuerlichen Familienbetriebe sind die Christbaumkulturen auf den steilen Schwarzwaldhängen ein willkommenes, zweites betriebswirtschaftliches Standbein, das allerdings in Höhenlagen zwischen 600 und 950 Metern harte Handarbeit bedeutet. Maschinen sind hier nicht einsetzbar. Vielmehr müssen die Pflanzungen mit Motorsense und Rasentrimmer freigehalten werden, erzählt Bernhard Bolkart. Herbizide werden nicht eingesetzt, das geht gar nicht auf Bolkarts Biohof. Und geschlagen wird ganz frisch und nach dem Mondkalender, in diesem Jahr vom 21. November bis zum 3. Dezember und kurz vor Weihnachten noch einmal wenige Bäume für Nachzügler-Kunden. Der ökologische Gewinn der Schwarzwald-Weihnachtsbäume: Zur umweltschonenden Anbauweise kommen kurze Vermarktungswege. Und zudem bleibt die Wertschöpfung in der Region. Etliche Landwirte auf dem Schwarzwald aber auch in Bad Dürrheim, Überauchen und Dauchingen haben diese Nische für sich entdeckt und vermarkten ihre Bäume direkt.

Die aktuellen Preise der Schwarzwaldtannen liegen zwischen zehn und 15 Euro für die kleineren Bäume und für die größeren zwischen 20 und 35 Euro.