Auf der rechten Seite der Gruftkirche haben Störche auf dem Friedensengel ein Nest gebaut. Fotos: Jakober Foto: Schwarzwälder Bote

Tierisch: Statue trägt eine weitere Last / Sanierung muss warten, bis der Vogelnachwuchs ausgezogen ist

Donaueschingen-Neudingen. (jak). Die Zeiten, als Störche auf der Baar eine Seltenheit waren, gehören längst der Vergangenheit an. Mittlerweile hat eigentlich jeder Ort sein eigenes Nest oder gleich zwei oder drei.

Gerne beziehen die Störche ihr Heim auf dem Rathausdach. Doch manchmal staunt man nicht schlecht, wo es ihnen sonst noch überall gefällt. So scheinen die Tiere den Ausblick auf die Bundesstraße 27 beispielsweise sehr zu genießen, denn gleich mehrere Nistplätze sind dort auf Strommasten zu finden.

Und dann gibt es da noch Neudingen. Dort wohnt der ehemalige Storchenvater Friedrich Widmann, der jahrzehntelang jede Menge für die Storchenpopulation auf der Baar getan hat. Und dort hat auch ein Storchenpaar ein ganz besonderes Plätzchen gefunden, um seinen Nachwuchs großzuziehen. Schön ruhig und abgelegen nisten sie nämlich auf der Neudinger Gruftkirche. Das allein wäre noch nicht so spektakulär, wenn sie nicht gerade einen der beiden Friedensengel ausgesucht hätten, um darauf ihr Nest zu bauen.

Den Störchen scheint es zu gefallen, dem Friedensengel weniger. Dieser ist nämlich schon in die Jahre gekommen und steht nicht mehr so sicher auf dem Dach. Schließlich blickt er schon seit 1853 bei Wind und Wetter von der Gruftkirche hinab. Jetzt muss er noch die zusätzliche tierische Last tragen.

Das Ganze ist nicht ganz ungefährlich, denn eigentlich sollte der Friedensengel dringend saniert werden. Das ist jetzt aber verschoben, bis der Storchennachwuchs ausgezogen ist.