Primärenergie solle Elektromotoren in Bewegung setzen, im Idealfall natürlich regenerativ und in immer besseren Akkumulatoren speicherbar sein: In Donaueschingen hat sich der Stammtisch "E-Technik" gebildet, dessen Mitglieder (Bild) sind enthusiastisch und innovativ. Foto: Hahnel Foto: Schwarzwälder-Bote

Beim ersten E-Technik-Stammtisch heben Fachleute die Bedeutung des Standorts Donaueschingen hervor

Von Florian Hahnel

Donaueschingen. Elektronik und Elektrik haben es ihnen angetan. Der Puls steigt noch etwas, wenn im Zusammenhang die Mobilität thematisiert wird: In der Donaustadt hat sich der erste Stammtisch "E-Technik" gebildet – die mittlerweile kräftig diskutierten E-Bikes sind dabei nur ein Segment.

Aus Erwin Siraky sprudelt es förmlich, wenn er in die seiner Meinung nach noch längst nicht ausgeleuchtete Welt der Elektronik taucht, die Augen des immer schon technikaffinen Donaustädters leuchten. Siraky ist nicht nur Hausherr des an der Dürrheimer Straße ansässig gewordenen E-Mobil-"Pioniers" Udo Pommerenke, sondern betreibt auch die zweite Stromtankstelle Donaueschingens – die dritte wurde kürzlich im Autohaus Erndle ans Netz gelegt.

"Wir haben hier an der ›Dürrheimer‹ ein kleines E-Technikzentrum, das in seiner Form deutschlandweit einmalig ist. Udo Pommerenke mit seinen Mobilen, gleich daneben eine Halle, in der Firmen Elektronik-Innovationen präsentieren. Wiederum daneben dann Frickers Imbiss, wo jetzt eben der monatliche Stammtisch stattfindet", so Siraky.

Zur Stammtisch-Premiere kamen nun vor allem Besitzer von Elektroautos, der Bogen spannt sich bereits im noch überschaubaren Baar-Zentrum vom "knuffigen" kleinen Nutzfahrzeug hin zum extrem sportiven vierrädrigen Renner. Dazwischen: Ein ganz herkömmlicher "Volks-PKW" aus französischer Produktion; statt eines Verbrennungs- ist in diesem eben einen Elektromotor verbaut.

Die mobile Zukunft lässt keinen der Fachleute kalt

Die Vor- und Nachteile der Elektronik respektive Elektrotechnik sind den donaustädtischen Stammtischlern natürlich bekannt, mit ihnen lässt sich auch trefflich über Primärenergie diskutieren. Alle wirken, als ob sie den Königsweg in eine sauberere Zukunft vor sich sehen, je nach Sichtweise ist dies sogar nachvollziehbar.

"Null Emission, null Motorgeräusch, Leistung satt", sagt Erwin Siraky beispielsweise über ein brandneues E-Motorrad aus US-amerikanischer Produktion – das Zweirad beschleunigt in geradezu furchterregenden 2,8 Sekunken von null auf 100 Stundenkilometer.

Für Siraky und Pommerenke dürfte es kein Zurück zur Verbrennung fossiler Energieträger geben, in der erwähnten Halle ist auch das Wolterdinger Holzbauunternehmen Zwick mit einem augenfälligen "Knoff-Hoff" präsent. Statt der halbrunden Deckziegel eines Satteldachs verbaut Zwick formgleiche und stromerzeugende Elemente, in denen sich fast schon filigrane Turbinenschaufeln drehen. "Das warme Dach erzeugt Thermik, jene setzt die ›Schaufeln‹ in Bewegung", klärt ein Stammtisch-Besucher auf.

Stichwort Stromtankstelle: Das Unternehmen EnergieDienst machte am donaustädtischen Parkrand im Dezember vergangenen Jahres den Anfang, der bündnisgrüne Minister Alexander Bonde nahm die offizielle Inbetriebnahme damals gern vor. Erwin Siraky folgte, jetzt das Autohaus Erndle – wer also Strom tanken möchte oder muss, ist jeweils vor Ort richtig.

Haben die Stammtischler von der Dürrheimer Straße ein Motto, einen Slogan? "Scotty, Energie!" , wäre doch ‘was, hörte man beim Ortstermin. Was man sich wünscht? "Fallende Strompreise natürlich."

Der E-Technik-Stammtisch findet an jedem letzten Samstag des Monats von 10 bis 12 Uhr statt, Interessenten sind willkommen.