Vertreter der Lucian-Reich-Schule und der Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen sowie die Verantwortlichen des DRK-Kreisverbandes mit dem Vorsitzenden Bernd Uphaus (Vierter von links), dem Bereitschaftsleiter Alexander Buttler (von rechts) und dem Kreisjugendleiter Mete Ünal freuen sich über die neuen Notfallrucksäcke. Ganz links der Standortverantwortliche der Autowelt Schuler, Marin Kusenic. Schuler hat zwei Rucksäcke gespendet. Fotos: Müller Foto: Schwarzwälder-Bote

Bildung: Doch vielfach fehlen die wichtigen Helfer / AG an Lucian-Reich-Schule erlebt einen Boom

Täglich versehen sie ihren Dienst während des Unterrichts, in den Pausen, bei schulischen Veranstaltungen, insbesondere Sportveranstaltungen, bei Ausflügen und Klassenfahrten.

Donaueschingen/Hüfingen. Sie unterstützen die Lehrkräfte in Notfallsituationen und erkennen mögliche Gefahren und können so Unfälle vorbeugen und vermeiden – die ausgebildeten Schulsanitäter. Unter diesem Motto agieren in Baden-Württemberg über 8000 Mädchen und Jungen an weiterführenden Schulen und es werden immer mehr.

Flächendeckend funktioniert das Ganze jedoch noch nicht so richtig: Während sich an der Lucian-Reich-Gemeinschaftsschule in Hüfingen 25 Schüler in einer AG engagiert mit dem Thema Erste Hilfe auseinandersetzen, wird der Schulsanitätsdienst an anderen Schulen im Städtedreieck stiefmütterlich oder gar nicht behandelt. "Es besteht ganz klar noch Nachholbedarf", betont Meta Ünal, der Leiter des Jugendrotkreuz im Kreisverband Donaueschingen, zumal auch in Grundschulen sogenannte Juniorhelfer an den Sanitätsdienst herangeführt werden können.

"Wir haben nur zu fünf von 15 infrage kommenden Schulen im Städtedreieck Kontakt", erklärt Ünal, der sich intensiv mit dem Thema beschäftigt. Zu seiner Unterstützung soll jetzt eine Minijob-Stelle ausgeschrieben werden. Natürlich hofft der Kreisjugendleiter, dass der eine oder andere Schüler auch beim Jugendrotkreuz landet.

Seit zehn Jahren gibt es den Sanitätsdienst in der Lucian-Reich-Schule und momentan erlebt die entsprechende AG einen absoluten Boom. "Wir haben Aufnahmestopp", bestätigt die verantwortliche Lehrerin Maren Pantli-Stehle: "Die Schüler nehmen die Sache sehr ernst." Sehr zur Freude auch von Schulleiter Franz Dury: "Die Einsätze der Schulsanitäter im Rahmen ihrer Möglichkeiten zum Beispiel in den Pausen sind sehr wichtig." Mit Berkay Parash und Sebastian Hara, der die Dienstpläne für den Sanitätsdienst erstellt, sind zwei Schüler der Gemeinschaftsschule im Jugendrotkreuz Hüfingen.

In der Donaueschinger Eichendorffschule kümmert sich Eva Dandanopoulos vor allem auch im Rahmen des Sportunterrichts um die Schulsanitäter-Ausbildung – und kann sich über das Interesse vonseiten ihrer Schützlinge nicht klagen. "Es kommen laufend neue hinzu und wir waren zur Fortbildung schon in Freiburg", so die Fachlehrerin. Neu bekommen hat sie auch 20 Herz-Rhythmus-Puppen, mit denen die Schüler die Wiederbelebung üben können.

Mit Lehrer Manfred Haller, der sich seit Jahren ehrenamtlich im DRK engagiert, verfügt das Fürstenberg-Gymnasium über einen Experten, der 16 Schüler von den Klassen sieben bis zwölf unter seinen Fittichen hat. "Die Schüler nehmen die Sache sehr ernst und wir haben sogar drei ausgebildete Sanitäter", so Haller. Über zwei Notfall-Handys ist ein Bereitschaftsdienst immer erreichbar.

Auch die KHS setzt sich mit dem Schulsanitätsdienst auseinander: In Projektform werden hier die Schüler klassenweise in die Erste Hilfe eingewiesen. Federführend dabei ist Sebastian Kern, Lehrer und Rettungssanitäter, der auch in den Flüchtlingsklassen einen Kurs anbietet.

Freuen dürfen sich die Kaufmännischen und Hauswirtschaftlichen Schulen und die Lucian-Reich-Schule jetzt über neue Notfallrucksäcke, die über Gelder der Volkswagen-AG finanziert wurden.