Die 120. Wanderung geht bei Regen vom Bahnhof Donaueschingen über Hüfingen und Döggingen nach Bräunlingen, wo nach einer Besichtigung der renovierten Stadtkirche das Jubiläum in der Weinstube Wehinger gefeiert wird. Foto: Schwarzwälder-Bote

Treffen: Ehemalige Lehrer des Fürstenberg-Gymnasiums treffen sich regelmäßig zum Wandern

Unter dem Motto: "Wer rastet, der rostet" sind ehemalige Lehrer des Fürstenberg-Gymnasiums Donaueschingen seit zehn Jahren auf Schusters Rappen unterwegs, immer am dritten Mittwoch eines Monats.

Donaueschingen. Und das "immer" kann man getrost wörtlich nehmen: "Die Wanderung ist noch nie ausgefallen", sagt Eckart Zundel, der das Laufvergnügen zusammen mit Annemarie Binder und Eberhard Schmid ins Leben gerufen hat. "Wir sind das ganze Jahr bei Wind und Wetter unterwegs und es war bisher keine einzige Wanderung identisch", betonen die drei Gründungslehrer nicht ohne Stolz. Bei den inzwischen 120 Wanderungen sind rund 1800 Kilometer zusammengekommen.

Die Pläne einer aktiven Freizeitgestaltung nach dem Berufsleben sind noch in der Schule gereift, so kurz vor der anstehenden Pensionierung. "Wir waren damals eine größere Gruppe, die in den wohlverdienten Ruhestand ging", erinnert sich Eberhard Schmid. "Und wir waren uns einig darüber, dass wir uns nicht nur an einem Stammtisch treffen wollten." Nach intensiven Diskussionen war die Idee geboren, regelmäßig zu wandern. Einziges Kriterium, dabei sein zu können, war das Ausscheiden aus dem Schuldienst – und das gilt auch heute noch.

Per Post und per E-Mail gingen damals die ersten Einladungen raus und im Oktober 2007 startete die Premiere. Von Hinterzarten aus ging es über die Weißtannenhöhe nach Breitnau – 16 Kilometer lang war die erste Wanderung im schönen Hochschwarzwald und auch ganz schön anstrengend.

Zehn Lehrer zum Teil mit Partnern nahmen teil. An einige Touren erinnern sich die Gründer noch heute: "Am Tag, bevor wir von Öfingen nach Geisingen gewandert sind, hat es heftig geschneit und wir sind bis zu den Knien eingesunken. Da waren einige am Limit." Besonders schön war es bei der Apfelblüte am Schömberg bei Freiburg, bei der Irisblüte im Eriskircher Ried oder bei der Kulturwanderung auf der Höri.

Die Wanderungen werden vom Orgateam, zu dem seit letztem Jahr Bernd Heinowski gestoßen ist, akribisch geplant. Wichtig dabei ist, dass unterwegs etwas Interessantes angeschaut und dass irgendwo eingekehrt werden kann – wobei letzteres immer schwieriger wird.

Zur An- und Rückreise dürfen nur öffentliche Verkehrsmittel benutzt werden und der Spezialist für die Karten aus dem Automaten am Bahnhof ist Eberhard Schmid. "Donaueschingen ist ein idealer Verkehrsknotenpunkt und die Fahrpläne sind super", so die vier Organisatoren, die für Anregungen aus den eigenen Reihen immer ein offenes Ohr haben.

Jetzt nahmen die rastlosen Ruheständler die 120. Wanderung in Angriff. Dabei blieb man bewusst in der näheren Umgebung, um auch Nichtwanderern die Möglichkeit zu bieten, beim geselligen Abschluss in der Weinstube Wehinger in Bräunlingen dabei zu sein. So ging es vom Bahnhof Donaueschingen über Hüfingen und Döggingen dort hin – nach einer Besichtigung der neu renovierten Stadtkirche.

"Die Wanderungen sind zwanglos, ganz ohne Anmeldung – wer da, ist da", so die Organisatoren. "Neupensionäre am FG werden jedes Jahr angesprochen." Im Mittelpunkt stehen die Geselligkeit und viele Gespräche – dabei ist das Thema Schule allerdings tabu. "Damit haben wir nichts mehr am Hut", betonen die Vier und sind überzeugt, dass noch viele schöne Touren bei hoffentlich viel Sonnenschein folgen werden.