Klare Absichten: Die neuen Radaranlagen in der Stadt sind seit der Mainacht weitgehend nicht mehr zu gebrauchen. Unbekannte haben die Glasscheiben eingeschlagen. Foto: Vollmer Foto: Schwarzwälder-Bote

Radaranlagen: Drei Einrichtungen im Stadtgebiet betroffen / Schäden in Höhe von 2000 Euro

Donaueschingen (gvo). Humorlos sind die Bediensteten der Stadtverwaltung nicht. Doch auch bei ihnen hat der Spaß ein Ende, wenn dieser auf Kosten der Allgemeinheit geht. Und der Spaß ist dem Amt für öffentliche Ordnung nach der Mainacht vergangen, denn Unbekannte haben drei neue Blitzersäulen in der Stadt mit brachialer Gewalt beschädigt.

Brachiale Gewalt eingesetzt

Die Grenzen zwischen gelungenem Streich und Sachbeschädigung in der Mainacht mögen im jugendlichen Leichtsinn manchmal nicht so eindeutig sein. Und wo sich mancher über einen Griff in Senf oder Zahnpaste auf der Türklinke ärgert, schmunzeln andere mit den nachtaktiven Spaßmachern. Und so machte man sich nach der Mainacht als Autofahrer erst einmal wenig Gedanken über die Rasierschaum-Spuren auf den Scheiben der neuen Blitzersäulen in der Stadt.

Der "Schaum" hält sich aber über Tage hartnäckig und bei näherer Nachschau stellt sich heraus, dass das Weiße auf der Scheibe Glassplitter sind und beide Seiten der Säule an der Pfohrener Straße mit einem dumpfen Gegenstand eingeschlagen wurden. Dies blieb nicht die einzige Attacke, über die die Stadt erst auf Anfrage informierte. Auch die stationären Geschwindigkeitsmessanlagen an der Bräunlinger Straße und der Neuen-Wolterdinger-Straße wurde beschädigt. "Bei den im vergangenen Jahr in Betrieb genommenen Anlagen wurde durch brachiale Gewalteinwirkung versucht, die Sichtscheiben am Objektiv oder der Blitzanlage zu zerstören. Diese sind teilweise gesplittert oder haben Einschlagspuren. Der Schaden beträgt rund 2000 Euro", klagt Pressesprecherin Beatrix Grüninger. Dazu kommt natürlich auch noch der "Verdienstausfall", denn die Anlagen sind für die Verkehrsüberwachung seither ausgefallen, seit gestern aber wieder in Betrieb, nachdem die demolierten Scheiben ausgetauscht wurden.

Verantwortliche werden zur Kasse gebeten

Die Stadtsprecherin macht zudem deutlich, dass es bei diesen Beschädigungen um Straftaten handelt. "Die Stadt bringt solche Sachbeschädigungen in jedem Fall bei der Staatsanwaltschaft zur Anzeige und verlangt bei ausfindig gemachten Verantwortlichen Schadensersatz." Nicht nur wegen der Mainacht appelliert sie an die Donaueschinger, Beobachtungen zu melden. Schließlich müssten die Reparaturen von allen getragen werden.

Seit der Erhebung zur Großen Kreisstadt in den 1990er-Jahren darf die Stadt Geschwindigkeitskontrollen durchführen. Neben mobilen Kontrollen wurden stationäre Anlagen installiert, die nun nach und nach ersetzt werden. Für die im Jahr 2016 installierten fünf neuen stationären Geschwindigkeitsmessanlagen wurden 250 000 Euro investiert. Hierfür wurden die alten Standorte mit neuer Messtechnik und neuen Säulen ausgestattet. 2016 wurden im Bereich der stationären Geschwindigkeitsmessanlagen Bußgelder in Höhe von 78 000 Euro kassiert. Im Vergleich zu den Vorjahren nimmt die Stadt deutlich weniger Geld ein. Dies begründet die Verwaltung mit dem erhofften erzieherischen Effekt der Anlagen.