Das Weihnachtswäldchen in der Alten Hofbibliothek erfährt eine zweite Auflage. Der Gemeinderat hat nun entschieden, dass von der Stadt im Falle eines Verlustes bis zu 10 000 Euro übernommen werden sollen. Archivfoto: Vollmer Foto: Schwarzwälder Bote

Gemeinderat: Das Weihnachtswäldchen kehrt zurück / Defizitausgleich macht’s möglich

Donaueschingen (jak). Das Weihnachtswäldchen erfährt eine zweite Auflage: Vom 14. bis zum 16. Dezember wird in der Alten Hofbibliothek der Donaueschinger Weihnachtsmarkt stattfinden. Der Gemeinderat hat am Dienstag den Grundstein dafür gelegt. Vorausgegangen war eine zweijährige, wechselseitige Geschichte um die Rettung des Weihnachtsmarktes.

2016 drohte er auszufallen, Alexandra Meier und Bea Hoffmann-Heyden organisierten innerhalb von acht Wochen das erste Weihnachtswäldchen. Doch erhebliche Kosten für Infrastruktur, Sicherheit und Personal verhinderten eine Neuauflage. So fand der Weihnachtsmarkt 2017 wieder auf dem Platz am Hanselbrunnen statt, doch für 2018 wollte Gerold Votteler die Organisation nicht noch einmal übernehmen.

Die Lösung, dass das Weihnachtswäldchen nun wieder stattfinden kann, ist ein Verlustausgleich in Höhe von bis zu 10 000 Euro, den die Stadt übernehmen wird, wenn die Veranstalter rote Zahlen schreiben. Fünf Agenturen wurden angeschrieben, nur Likedifferent, die Agentur von Maier und Hoffmann-Heyden, hat ein Angebot abgegeben.

"Für uns war das damals ein schlüssiges Konzept", sagt CDU-Fraktionssprecher Konrad Hall. Voller Optimismus ist auch die GUB-Stadträtin Claudia Weishaar: "Wenn das Konzept so umgesetzt wird, wie vor zwei Jahren, dann ist es sicher 10 000 Euro wert." Und auch Grünen-Stadtrat Michael Blaurock spricht von einer "wunderschönen Veranstaltung" – schließlich sei es auch der Wunsch des Rates gewesen, dass die Veranstaltung wieder stattfindet.

Mit Blick auf die Finanzen führte SPD-Stadtrat Peter Rögele an, dass zu dem Verlustausgleich 4000 Euro Bauhofleistungen hinzukommen würden. "Wir gehen davon aus, dass die Verluste nachgewiesen werden müssen und dem Veranstalter nicht automatisch zustehen." FDP-Fraktionssprecher Bertold Wagner befürchtet gar, dass der Defizitausgleich die Gewinnbestrebungen minimieren könnte. "Die Veranstaltung ist nur möglich, wenn ein Defizit ausgeglichen wird", sagt OB Erik Pauly. Selbstverständlich müssten die Verluste auch nachgewiesen werden, um den Ausgleich zu erhalten.

Alexandra Meier und Bea Hoffmann-Heyden wollen sobald die Verträge unterschrieben sind mit den Planungen beginnen. Waren es vor zwei Jahren nur acht Wochen Zeit, bleibt dieses Mal wesentlich mehr. So soll auch noch das zweite Stockwerk in der Alten Hofbibliothek genutzt werden. "Dort können wir weitere 18 Stände unterbringen", sagt Hoffmann-Heyden. Und dadurch, dass die Stadt zusätzliche Hütten angeschafft hat, bieten sich weitere Möglichkeiten, auch Vereine, Schulen und gemeinnützige Institutionen aus der Stadt unterzubringen. Die einzige Voraussetzung: Das Motto "Region Schwarzwald-Baar-Heuberg" wird ernst genommen.