Offiziell wurde das neue Kreistierheim im September vergangenen Jahres in Betrieb genommen durch Oberbürgermeister Erik Pauly (von links), Trägervereins-Vorsitzenden Andreas Kuchelmeister und Landrat Sven Hinterseh. Das blaue Band wird als Zeichen der Eröffnung des Kreistierheims durchtrennt. Dahinter ist Kreistierheim-Leiterin Nadine Vögel zu sehen Foto: Archiv (Dorer) Foto: Schwarzwälder Bote

Kreistierheim: Abrechnung bestätigt Erfolgsgeschichte / 450 000 Euro gesammelt

Als eine "Erfolgsgeschichte" bezeichnete Landrat Sven Hinterseh am Montag im zuständigen Ausschuss das neue Kreistierheim in Donaueschingen.

Schwarzwald-Baar-Kreis. Damit meint er nicht nur den repräsentativen Neubau. Wie sich nun bei der Abrechnung herausgestellt hat, ist das Spendenaufkommen wesentlich höher als angenommen. Die Nettogesamtbaukosten liegen mit zirka 2,266 Millionen Euro unter den veranschlagten Kosten, weswegen voraussichtlich nur eine Kreditaufnahme in Höhe von 135 000 Euro notwendig sein wird. "Ursprünglich sind wir mit 2,75 Millionen Euro an den Start gegangen", erklärte Hinterseh. 450 000 Euro Spenden sind eingenommen worden, Zuschüsse in Höhe von 50 000 bis 70 000 Euro werden noch kommen. Ursprünglich waren zur Finanzierung 500 000 Euro von der Stadt Donaueschingen, 150 000 Euro Landesförderung für Tierheime, 10 000 Euro vom Land für eine Quarantänestation, 170 000 Euro aus einer zweckgebundenen Erbschaft, eine Million Euro vom Landkreis, 300 000 Euro Spenden und ein Kredit des Trägervereins in Höhe von 500 000 Euro, für den der Landkreis bürgen wollte, vorgesehen.

Andreas Kuchelmeister, der Vorsitzende des Trägervereins, stellte den Kreisräten in einem Imagefilm das "Asyl für Fundtiere" und die neuen Räumlichkeiten vor. Bis zu 500 Tiere pro Jahr werden aufgenommen. Inzwischen hat die Polizei auch einen Notfallzugang.

"Ich finde es sehr zweckmäßig, aber es macht auch was her", lobte Landrat Hinterseh das Kreistierheim und bedankte sich beim Trägerverein für das Spendenaufkommen, das sehr gut aussehe. Er habe sich schon manchmal gefragt: "Kriege ich das durch", so der Landrat.

Deswegen danke er auch dem Kreistag. Für die CDU-Fraktion sprach Andreas Braun und lobte die Zusammenarbeit mit der Verwaltung als herausragend. Dafür wolle er dem Landkreis danken. 20 Städte und Gemeinden, die sonst zuständig wären für Fundtiere auf ihren Gemarkungen, hätten sich zusammengeschlossen. "Dass es eine Punktlandung geworden ist, darauf darf man stolz sein", so Braun. Er finde die Öffentlichkeitsarbeit des Kreistierheims hervorragend. "Was Sie leisten, ist vorbildlich, und wir können alle froh und stolz auf das sein, was hier geleistet wird", so Braun. Auf allen Ebenen sei das Projekt super, meinte Sigrid Fiehn (Freie Wähler).

Edgar Schurr (SPD) bekannte, er habe rückblickend viele Bauchkrämpfe gehabt, bekundete Respekt für die Arbeit und im Hinblick auf die vielen Fundtiere kein Verständnis dafür, "dass man so mit Tieren umgeht".

Tiere, so Martina Braun (Grüne), "rühren das Herz. Die Menschen sind dann sehr spendenbereit". Die Tatsache, dass es ein Kreistierheim gebe, vereinfache das Procedere. Früher hätten die Gemeinden dann gestritten, auf welcher Gemarkung das Tier gefunden worden sei und wer zahlen müsse. "Diese Einrichtung passt in den Schwarzwald-Baar-Kreis." Andreas Kuchelmeister, der Vorsitzende des Trägervereins, lud die Kreistagsfraktionen zur Besichtigung des neuen Kreistierheims ein.