Der Vertrag ist unterzeichnet: Oberbürgermeister Erik Pauly (links) und Erbprinz Christian zu Fürstenberg haben sich geeinigt und mit einem neuen Vertrag dem Reitturnier eine "goldene Zukunft" gesichert – und das bis 2033. Foto: Simon

Neuer Vertrag sichert Großveranstaltung bis 2033. Unterzeichnung beim Gregorifest.

Donaueschingen - Letztendlich war es ein Anruf und ein Termin: Mehr hat es nicht gebraucht, dass Fürstenhaus und Stadt sich dann doch noch einigen konnten und einen Vertrag über die Nutzung des Schlossparks für das Reitturnier zustande gekommen ist.

"Wir freuen uns sehr, dass wir nach intensiven Verhandlungen zu einer Einigung gekommen sind, die eine erfolgreiche Fortsetzung des Turniers ermöglicht und gleichzeitig den Park in seiner besonderen Schönheit bewahrt", freut sich Erbprinz Christian zu Fürstenberg.

Als symbolischen Ort für die Vertragsunterzeichnung wurde das Gregorifest gewählt, das mit seiner über 400-jährigen Tradition auch ein Zeichen der langjährigen Verbundenheit von Fürstenhaus und Stadt ist. Ganz so lange besteht die Tradition des Reitturniers zwar nicht: Doch im August wird es zum 62. Mal ausgetragen – und bis 2033 ist nun auf jeden Fall einmal gesichert, dass der Schlosspark als Veranstaltungsort genutzt werden kann. "Wir haben einen langfristigen Vertrag ausgehandelt, der dem Reitturnier eine goldene Zukunft beschert", sagt Oberbürgermeister Erik Pauly.

Es war ein symbolischer Moment, der den kleinen Festbesuchern gar nicht so bewusst war. Alle Zeichen standen auf große Versöhnung: Der Erbprinz hatte sich in den Farben der Stadt gekleidet, und auch die Krawatte von OB Pauly wurde geziert von weiß-blauen Streifen. Für die Vertragsunterzeichnung waren eigens die Fahnen der Stadt und die Farben des Fürstenhauses gehisst worden.

Schnell war das Schriftstück unterzeichnet, und die neue Harmonie wurde beim gemeinsamen Bier und Austausch gefeiert. "Es waren schwierige Verhandlungen und wir haben sehr gerungen. Nun sind wir aber alle glücklich mit der Lösung", blickt der Erbprinz auf den Termin zurück, der vor genau einer Woche stattgefunden hatte. In diesem halbtägigen Gespräch hatte man sich geeinigt. Dass es jetzt erst zur Unterzeichnung gekommen ist, lag daran, dass die Rechtsvertreter die Einigungen erst noch in ein Schriftstück gießen mussten.

Die Lösung war eigentlich ganz einfach: Beide Seiten haben Zugeständnis gemacht, beide Seiten hätten "Federn gelassen" und beide Seiten wären mit der Lösung nun "sehr glücklich und sehr zufrieden" – auch darüber sind sich Oberbürgermeister und Erbprinz einig. "Wir hatten beide ein Ziel vor Augen: Dann haben wir miteinander telefoniert, uns hingesetzt und gesagt: "Wir schaffen das'", blickt Christian zu Fürstenberg zurück.

Es war auch eine Sache des gegenseitigen Vertrauens: "Es gab gewisse Sorgen – auf beiden Seiten. Wir haben uns ausgetauscht, und die Sorgen sind nun auf beiden Seiten ausgeräumt", sagt Erik Pauly, der sich über den Abschluss der Verhandlungen, die sich über zwei Jahre hingezogen haben, "sehr erleichtert und erfreut" zeigt.

Nun scheint nichts mehr die Vorfreude auf das anstehende Poloturnier, vom 13. bis 15. Juli, und das Reitturnier, vom 16. bis 19. August, zu trüben. "Das harte Ringen um die beste Lösung hat sich gelohnt. Gemeinsam freuen wir uns auf die kommenden Jahre des CHI Donaueschingen – insbesondere auf die Europameisterschaft im Gespannfahren, die im August 2019 wieder einmal die Elite des Reitsports in den Donaueschinger Schlosspark bringen wird", sagt Erik Pauly und Christian zu Fürstenberg ergänzt: "Welch schöne Koinzidenz, dass wir den Vertrag gerade heute hier auf dem beliebten Donaueschinger Gregorifest unterzeichnen, das 1589 von meiner Urahnin Amalie begründet wurde, um die Kinder der Stadt zu erfreuen."

Der 1978 aufgesetzte Turniervertrag bestand zwischen der Reitturnier Donaueschingen GmbH, einer Gesellschaft der Stadt Donaueschingen, und dem Haus Fürstenberg. Er regelte die Nutzung der Fürstenbergischen Flächen für das jährlich stattfindende Reitturnier. Als das Turnier 1978 ins Leben gerufen wurde, konnte sich keiner den überwältigenden Erfolg der Veranstaltung vorstellen. 2016 hatten sich die Vertragsparteien daher entschieden, einen neuen, zeitgemäßen Vertrag zu verhandeln, der den über die letzten 40 Jahre geänderten Anforderungen Rechnung trägt und allen Beteiligten Rechtssicherheit gibt. Der neue Vertrag gilt nun bis 2033.