Joachim und Ulrike Blatter aus Gottmadingen folgen mit dem Fahrrad dem 3000 Kilometer langen Lauf der Donau bis zur Mündung ins Schwarze Meer und unterstützen Kinderhilfsprojekte in Bosnien. Donaueschingens Bürgermeister Severein Graf (rechts) wünschte alles Gute für die Tour. Foto: Stümpfig Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: Ehepaar sammelt Spenden für Jugend in Bosnien

Donaueschingen. Bei ihrer 3000 Kilometer langen Radtour vom Ursprung der Donau bis zur Mündung sammelt das Ehepaar Blatter Spenden für Kinderhilfsprojekte in Bosnien.

Sie verbinden ausgedehnte Radreisen mit einem guten Zweck: Joachim und Ulrike Blatter aus Gottmadingen. Der frühere Finanzfachmann und die ehemalige Ärztin sind gestern an der Donauquelle zu einer Benefiz-Tour an die Donaumündung aufgebrochen. Vor ihnen liegt eine Strecke von rund 3000 Kilometer. Erst vor kurzem haben Mitglieder des Pfohrener Lauftreffs dieselbe Tour für den guten Zweck zurückgelegt. Aber zu Fuß.

Das Ehepaar aus dem Hegau hat in Bosnien einige Projekte für hilfebedürftige Kinder und Jugendliche auf den Weg gebracht, zum Beispiel für gerade volljährig gewordene Waisen, die keine Aufnahme mehr in Waisenhäusern finden und ansonsten auf der Straße leben müssten. Oder das Programm "Ältere Schwester – älterer Bruder". Dabei werden Kindern und Jugendliche aus einem problematischen Umfeld erwachsene Paten, eben ein älterer Bruder oder eine ältere Schwester, zur Seite gestellt. Gleichzeitig sammeln die Blatters auch Geld für die Bosnienhilfe der Arbeiterwohlfahrt. Wenn es erforderlich ist, dann holt die Hilfsorganisation auch Mal ein Kind für eine gewisse Zeit nach Deutschland.

Weshalb gerade Bosnien? Junge Menschen haben in diesem Land kaum eine Berufsperspektive, rund 70 Prozent Jugendarbeitslosigkeit sprechen eine deutliche Sprache. Armutsmigration ist in dem Balkanland ein großes Problem, ganze Landstriche drohen zu veröden.

2017 unternahm das Ehepaar zum ersten Mal eine Fundraising-Langstreckenfahrradtour nach Sarajevo, die bosnische Partnerstadt von Friedrichshafen. Aufgrund guter Resonanz ging die Tour 2018 in die zweite und am 19. Juli dieses Jahres schließlich in die dritte Runde. Diese geht über 58 Tage, davon sind 36 reine Fahrtage. Die meiste Zeit werden sie ihr Zelt aufbauen, gelegentlich wird natürlich auch in einem Hotel übernachtet. Joachim und Ulrike Blatter stellen klar: Alle Spenden fließen in soziale Projekte, sie werden keineswegs ihren Urlaub mit dem Geld finanzieren. Weitere Informationen und Spendenmöglichkeiten sind im Internet unter www.gooding.de zu finden.